Ursula Poznanski: Die Burg

Kann eine KI böse sein?

Der Milliardär Nevio hat in der alten Burg Greifenau den ultimativen Escape-Room geschaffen. Mittelalterliche Türme, Gänge und Verliese wurden wieder ausgegraben und ausgebaut und zusätzlich mit interaktiver Technik versehen. Man geht also in einen alten Saal und die Technik erschafft ein Szenario mit Bänken, Tischen, Leuchtern und sogar Figuren. Ganz auf die Wünsche des jeweiligen Benutzers zugeschnitten. Gesteuert wird das Ganze durch eine hochmoderne, selbstlernende KI. Die Burg steht kurz vor der Eröffnung und als letzter Test ist eine Gruppe eingeladen, deren Mitglieder jeder auf eine andere Art und Weise Experte für diese Art von Escape-Room sind. Gemeinsam erstellen sie ein Szenario nach ihren Wünschen, gehen durch die erste Tür und landen … direkt in der Hölle.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Jeff Kinney: Titel: Gregs Tagebuch 18: Kein Plan von nix

Ich musste tatsächlich noch mal ins Impressum gehen, ob das Original wirklich amerikanisch ist. Zu bekannt kam mir die Problemstellung vor. Gregs Schule hat bei einem landesweiten Test dermaßen schlecht abgeschnitten, dass sie geschlossen werden soll. Die Schüler werden auf zwei andere Schulen verteilt. Die eine hat Privatschulatmosphäre, die andere ist eher eine – wie man in Deutschland sagen würde – Brennpunktschule.

In diesem 18 Band über Greg und seinen Alltag scheint es mir, als wäre der Humor erwachsener geworden. Es ist immer noch lustig und klamaukig, aber unterschwellig schwingt viel Kritik mit. Kritik an unfähigen oder unwilligen Lehrern – klar überzogen, aber immer noch deutlich erkennbar der Realität angelehnt. Auch die Versuche der Schule, die Schließung durch Finanzierungsmaßnahmen abzuwenden, meistens auf Kosten der Schüler, sind nicht gänzlich der Fantasie des Autors entsprungen. Wirklich witzig sind dann die Bemühungen der Schüler, mit den Maßnahmen umzugehen, sie zu umgehen oder auch auszunutzen – und die sind Gott sei Dank meistens erfunden.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Henri Faber: Gestehe

Jacket ist ein Star. Als Polizist der Wiener Leib-und-Leben und als Buchautor. Seit er in einer alten Lackfabrik einen Organhändlerring überführt und darüber ein Buch geschrieben hat, ist er mehr mit Interviews und Promotion beschäftigt als mit seiner Arbeit als Polizist. Die Story ist aber auch wie gemacht für einen Helden. Er und sein damaliger Partner wurden gefangen genommen und gefoltert. Schwerverletzt gelang es ihm, sich zu befreien und im Alleingang alle Bösen zu töten, um mit dem letzten überlebenden Opfer, der kleinen Beany, auf dem Arm genau in die Arme der Fotografen zu laufen. So steht es in seinem Buch und so glaubt es die Welt. Nur, dass er selbst sich nicht daran erinnert. Alles zwischen Gefangennahme und Fotografen ist wie ausgelöscht in seinem Gedächtnis, viel wurde erfunden, um die Lücken zu füllen. Wie sein Kollege gestorben ist? Genau weiß er es nicht. Seine Therapeutin Nora erklärt das mit Verdrängung. Mit der Zeit es ist ihm gelungen, selbst an das zu glauben, was in dem Buch steht. Er ist Jacket, er ist der Held.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Steve Cavanagh: Seven Days

Dass Eddie Flynn eine Vergangenheit hat, wissen wir ja schon lange – eigentlich ist das ja eines der Hauptthemen in Steve Cavanaghs Romanen um ihn. Ein alter Kontakt bittet – na ja weist an – dass Eddie sich um einen Todeskandidaten kümmern soll, dessen Verteidigung organisieren. Tief im Süden, dort wo man das Ende der Sklaverei am liebsten vergessen und die Auswirkungen ignorieren möchte, hat sich ein Staatsanwalt einen Namen gemacht. Randal Korn rühmt sich damit, noch jeden auf den Todesstuhl gebracht zu haben, den er angeklagt hat. Jetzt ist Andy dran, dort unten der perfekte Schuldige: Student, ängstlich, Afroamerikaner – und ein weißes weibliches Opfer. Sein Anwalt vor Ort verschwindet nach wenigen Tagen. Eddie macht sich auf den Weg.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Royce Buckingham: Monsteranwalt

Ich hatte nach dem ersten Band so sehr auf mehr von dem Monsteranwalt Daniel Becker gehofft und ich wurde nicht enttäuscht.

Daniel hat sich inzwischen von seiner renommierten Kanzlei getrennt und ein eigenes Büro aufgemacht. Dabei zur Seite stehen ihm Praktikant Fill, der keine Ahnung davon hat, was für Klienten in der Kanzlei ein und aus gehen, und eine nicht ganz menschliche Privatermittlerin. Geld verdienen kann man mit der Verteidigung von Monstern eher nicht, dafür ist es gefährlich. Deswegen ist Daniel mehr als froh, als die Bürgermeisterin mit einem Auftrag an ihn herantritt, auch wenn er den Boten nicht leiden kann. Denn für diesen Auftrag würde er bezahlt und es besteht die, wenn auch geringe, Hoffnung, dass es sich dabei nicht um etwas Übernatürliches handelt.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Riley Sager: Hope’s End

Hope’s End ist der Name eines Landsitzes an der Küste, der ganz langsam verschwindet, weil die Küste bröckelt. Im Jahre 1929 war hier noch richtig Leben, zwei kleine Mädchen tollten durch den Garten, Feste wurden gegeben – bis zu jener Nacht. Lenora Hope ist 17 und ihre Familie ist tot. Vater und Mutter erstochen, die Schwester hängt vom Kronleuchter – und sie wird als Täterin angeklagt.

50 Jahre später ist Lenora nach einem Schlaganfall ein Pflegefall und niemand will als Pfleger in dieses immer noch als Horrorhaus bekannte Anwesen ziehen. Kit hat nicht wirklich eine Wahl, denn sie hat während einer Pflege einen unverzeihlichen Fehler begangen und ist froh, dass ihr überhaupt noch eine Stelle angeboten wird. Also lässt sie sich darauf ein im Herrenhaus einzuziehen.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Hjorth & Rosenfeldt: Die Schuld die man trägt

Ein neuer Sebastian Bergmann Roman. Billy ist nun endlich überführt, nachdem er sich durch mehrere Bände hindurchgemordet hat. Sebastian Bergmann macht sich selbst – und die anderen, insbesondere die Presse tun das auch – große Vorwürfe, dass er Billies Potential nicht viel eher erkannt hat. Wie konnte dieser jahrelang mit so vielen Fachleuten zusammenarbeiten und niemand hat erkannt, was in ihm vorgeht? Die gesamte Abteilung steht in Frage, soll gar aufgelöst werden. Da taucht eine Leiche in einem Schweinemastbetrieb auf, an die Wand steht gesprüht: „Lös das hier, Sebastian Bergmann!“. Sebastians Tochter Vanja scharrt die Reste der Reichsmordkommission, die sie eigentlich leiten sollte, um sich, um diesen Fall zu lösen und ihre Abteilung vielleicht auch zu retten.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Bonnie Garmus: Eine Frage der Chemie

Der Buchschnitt-Hype macht vor nichts halt, nicht mal vor Elizabeth Zott – die dafür, glaube ich, wenig Verständnis gehabt hätte. Dabei ist die Neuausgabe wirklich hübsch mit dem türkisen Buchschnitt und den Buchstaben, die ans Periodensystem der Elemente erinnern. Geblieben ist das Foto auf dem Titel, das schon bei der Erstauflage an die typischen 50er Jahre Nachkriegsbücher erinnert und so gar nicht zu dem Buch passt. Die Aufmachung hat mich damals von dem Buch lange abgehalten.

Elizabeth Zott ist Chemikerin im Jahre 1961. Sie arbeitet an einem der renommiertesten Labors des Staates – natürlich nicht als Chemikerin, sondern als Laborhilfe. Das ändert sich erst, als sie mit dem Superstar des Labors zusammenarbeitet, der zwar ebenso verschroben wie erfolgreich ist, aber ihr Talent erkennt. Er fördert sie, bis er es eben nicht mehr kann. Danach ist sie wieder auf sich selbst gestellt und die Diskriminierung beginnt von vorne. Bonnie Garmus lässt wenig aus, was die Unterdrückung von Frauen in den 60ern angeht. Elizabeth wird zur Schreibkraft degradiert, ihre Forschungsergebnisse werden ungefragt von ihren männlichen Kollegen ausgeschlachtet, schließlich muss sie gehen.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Christina Dalcher: Vita

Wir befinden uns in einem parallelen Amerika. Gegner der Todesstrafe haben zwar nicht die Abschaffung der Todesstrafe erreicht, aber dafür gesorgt, dass die Staatsanwaltschaft sie nur noch sehr selten beantragt. Sollte sich nämlich herausstellen, dass es sich um einen Justizirrtum handelt, erhält der beantragende Staatsanwalt ebenfalls die Todesstrafe.

Justine Gallaghan ist Anwältin, war in ihrer Jugend Anhängerin der Vita-Bewegung, die diese Änderung durchgedrückt hat, und hat ein einziges Mal in ihrem Leben selbst die Todesstrafe verhängt. Sie war so sicher, der Fall so eindeutig, der Angeklagte sogar vollumfänglich geständig. Aber einen Tag nach seiner Hinrichtung scheinen sich neue Beweise zu ergeben. Dazu kommt, dass seit der Gesetzesänderung zwar noch nie ein Staatsanwalt verurteilt wurde, aber jetzt ist eine ihrer Kolleginnen betroffen und es scheint zur Vollstreckung zu kommen. Justine macht sich auf die Suche nach der Wahrheit, bevor es jemand anders tut.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Olivia Ford: Der späte Ruhm der Mrs. Quinn

Jennifer Quinn ist 77 Jahre alt. Ihr Leben lang hat sie gebacken. Nicht so einfache Sachen wie ich (und ich komme aus einer Bäckerfamilie). Auch nichts ohne Aufwand. Sondern so richtig tolle Dinge. Torten, die aufwendiger sind, als manche Hochzeitstorte vom Bäcker. Windbeutel gefüllt mit Dingen, von denen ich nicht mal gehört habe. Sie backt für ihre Familie, ihre Nachbarn und sie findet tiefe Entspannung in dieser Tätigkeit. Sie liebt die Sendung „Backduell“ und jetzt mit 77, befällt sie eines Tages das Gefühl, dass sie noch etwas tun muss im Leben. Dass sie sich noch nicht alt genug fühlt, um alles einfach abzuhaken. Aus dieser Stimmung heraus bewirbt sie sich bei „Backduell“. Zunächst erzählt sie niemandem davon, nicht mal ihrem Ehemann Bernhard, denn sie glaubt nicht daran, eine Chance zu haben. Schließlich ist sie doch eigentlich viel zu alt für solche Aktionen. Aber sie backt sich nach vorne, Runde um Runde – bis sie es nicht mehr verheimlichen kann.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten: