Elmet, so erfahren wir am Anfang des Romans, war das letzte unabhängige Königreich der Kelten in England. Es befand sich im Tal von York. In den vereisten Mooren, in diesem Ödland versteckten sich noch bis in das 17. Jahrhundert Gesetzesflüchtige.
Fiona Mozleys Debütroman spielt in dieser Gegend, jedoch in der Gegenwart. Der Ich-Erzähler Daniel, sein Vater und die Schwester Cathy bauen sich hier, im Land des ehemaligen Königreichs Elmet, mit eigenen Händen ein Haus.
Daniel erzählt uns die Geschichte abwechselnd in kurzen Sequenzen aus der Gegenwart, aus denen er in die Vergangenheit zurückblickt. Mozleys kurzweiliger Erzählstil verhindert, dass die Leserin/der Leser durch die Zeitsprünge aus dem Lesefluss gerissen werden. Ein gutes Beispiel wie Rückblenden literarisch opportun gestaltet werden können. Das literarische Wagnis gelingt auch, weil sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart wie zwei, zwar miteinander verbundene, eigene Handlungsstränge funktionieren.
Daniel erinnert sich also an die Mutter, die nur zeitweise bei ihnen war und wenn, dann nur schlief, an die Grandma Morley, die sich liebevoll um die Kinder kümmert und sich doch mit dem Geist zuweilen ganz woanders war. Und an den Vater, der Geld mit illegalen Faustkämpfen verdiente. Bis zu dem Tag, an dem der Grundbesitzer des Stückchen Landes, auf dem Vater, Cathy und Daniel ihr Haus errichtet hatte, sie heimsuchte. Weiterlesen