Schon nach den ersten Zeilen wusste ich, woran mich der Roman erinnerte: „Die Straße“ von Cormac McCarthy. Ich schrieb damals (2007): „Gäbe es einen Oscar für die düstersten Endzeit – Geschichten, Cormac McCarthy hätte bisher nicht nur einen geschnappt. Dieses Drama, im wahrsten Sinne des Wortes, ist ein Kammerspiel, welches dermaßen unter die Haut geht, dass man jederzeit anfängt zu frieren, wenn man an das Buch denkt“. In „Die Straße“ geht es um einen Vater mit seinem Sohn, der in einer, von was auch immer, verlorenen Welt, ihren Weg gehen. Und schließlich ankommen an einem finsteren Strand, am offenen Meer. Und im vorliegendem Roman haben wir ein ähnliches Ausgangsszenario: man weiß nie wirklich was mit der Welt gelaufen ist, ob es der Klimawandel oder eine sonstige weitere Verrohung der Menschheit war, was die beiden Protagonisten zwingt, in diesem dystopischen System von tausenden, kaum noch funktionierenden Windrädern, ihren Job zu machen.
Es spielen mit: „der Alte“ und „der Junge“. In diesem gigantischen Offshore Windpark haben sie die Aufgabe, die Systeme, bzw. die Rotoren und Maschinen zu warten. Man erfährt allerdings nie, für wen der Strom noch produziert wird. Es ist ein jahrelanges Drama, im Roman zwei Mal unterbrochen von einem surrealen „Versorgungsschiff“, welches in nicht zu bemessenden Abständen Lebensmittelkonserven bringt, wobei der Schiffsführer gleichzeitig einen ominösen Handel mit technischen – oder sonstigen Abfallprodukten aus dem Windpark, betreibt. Weiterlesen