„Ayoola ruft mich mit diesen Worten herbei: Korede, ich habe ihn umgebracht.
Ich hatte gehofft, diese Worte nie wieder zu hören.“
Mit diesen Sätzen beginnt die nigerianische Autorin Oyinkan Braithwaite ihren viel gelobten und prämierten Roman „Meine Schwester, die Serienmörderin.“
Und sie geht gleich weiter in die Vollen: Die Leserinnen und Leser begleiten Korede dabei, wie sie – sorgfältig und durchdacht – den Tatort reinigt und die Leiche entsorgt. Denn so ist Korede: zuverlässig und immer für ihre kleine Schwester da. Das war schon damals so, als der Vater noch gelebt hat. Er war unberechenbar. Nach außen hin geschätzt und beliebt, doch bei seinen Töchtern und seiner Frau hat er vor allem Angst und Schrecken verbreitet.
Es ist nicht der erste Mann, den Ayoola ermordet. Aber sie kann nichts dafür, behauptet sie jedenfalls. Manche ihrer Freunde und Verehrer werden einfach zu aufdringlich oder halten es nicht aus, zurückgewiesen zu werden. Kein Wunder, sie ist so schön, dass die meisten bei ihrem Anblick den Kopf verlieren. Das Messer ihres Vaters hat sie immer dabei – zu ihrem Schutz – und sie hat es tatsächlich schon einige Male gebraucht. Man weiß ja nie bei den Männern. Weiterlesen