Silvesterspecial 2023

Im Laufe eines Jahres erscheinen unzählige Bücher von berühmten Autorinnen oder noch unbekannten Autoren. Darunter finden sich dann immer wieder ganz besonders berührende, unterhaltsame, fesselnde, interessante oder dramatische Bücher, die lesens- und empfehlenswert sind.

Aus den vielen Büchern, die die Rezensentinnen und Rezensenten der Leselust in den vergangenen zwölf Monaten gelesen und besprochen haben, sind es diese, die sie im Jahr 2023 besonders begeisterten:

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Christian Herzog: Aktion Phoenix

Was für ein spannender Thriller: Ralf H. Dorweiler, der hier unter dem Pseudonym Christian Herzog schreibt, nimmt die Olympischen Spiele von 1936 in Berlin zum Hintergrund seines Romans „Aktion Phoenix“.

Hauptfiguren sind eine Widerstandskämpferin gegen die Nazis, ein Mitarbeiter des Propagandaministeriums unter Goebbels, der sich in sie verliebt, und ein werdender Steward auf dem größten Zeppelin, den es damals gab: den LZ 129 „Hindenburg“.

Die Drei müssen sich mit einem perfiden Plan Hitlers, der als Figur sogar selbst auftritt, herumschlagen.
Herzog vermischt hier gekonnt Fakten und Fiktion. So treten erdachte Charaktere wie unsere drei Helden neben realen Figuren dieser Zeit wie einigen Nazi-Größen, der Regisseurin Leni Riefenstahl, dem erfolgreichen Sportler Jesse Owens oder auch dem Zeppelin-Erbauer Hugo Eckener auf.

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Paul Auster: Baumgartner

Mit seinem neuen Roman „Baumgartner“ legt der 1947 geborene amerikanische Schriftsteller-Superstar Paul Auster einen sehr persönlichen Roman vor. Sein Held, der Phänomenologie-Professor Seymour Baumgartner, hat viel gemeinsam mit Auster. Auch Anklänge zu Austers Partnerschaft mit der Schriftstellerin Siri Hustvedt lassen sich aus dem Text herauszulesen.

Es geht um einen 70-jährigen älteren Herrn, der Schwierigkeiten hat, über den Tod seiner geliebten Frau Anna hinwegzukommen. Er stürzt sich in die Arbeit und auch in neue Affären, doch das alles hilft ihm nicht, einer gewissen Grund-Melancholie und Einsamkeit zu entkommen.

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Shehan Karunatilaka: Die sieben Monde des Maali Almeida

Der Rowohlt-Verlag hat den Booker-Prize-Gewinner 2022 nun auch auf Deutsch herausgebracht: Shehan Karunatilaka: Die sieben Monde des Maali Almeida. Dabei handelt es sich sowohl formal als auch inhaltlich um einen ungewöhnlichen Roman. Der Titelheld, ein Fotograf, muss Anfang der 90er-Jahre in Sri Lanka zur Kenntnis nehmen, dass er gestorben ist und sich nun in einem Zwischenreich aufhält, das wie ein völlig überfülltes Amt wirkt. Er hat nun als Geist sieben „Monde“ – gemeint sind Nächte – Zeit zu ergründen, wie und warum er gestorben ist. Geschrieben ist das Ganze – irritierenderweise – in der zweiten Person: „Du bist gestorben“.

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Jasmin Schreiber: Endling

Die 1988 geborene deutsche Autorin Jasmin Schreiber schickt in ihrem Roman „Endling“ ihre Heldin Zoe, eine Biologin, auf zwei ungewöhnliche Reisen. Zusammen mit der pubertierenden Schwester Hanna und der arg skurrilen Tante Auguste – sie hat panische Angst vor Infektionen – macht sie sich auf die Suche nach zwei seltsamen Dörfern, in denen nur Frauen überleben können. Das Ganze spielt im Jahre 2041, in dem das Artensterben immer mehr zunimmt und eine rechtsradikale Regierung das Sagen hat, die zum Beispiel Schwangerschaftsabbrüche verbietet. Mit im Gepäck haben die drei Frauen eine Weinbergschnecke, die die letzte ihrer Art ist: einen „Endling“ – und so erklärt sich der Titel.

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Kerri Maniscalco: Stalking Jack the Ripper

Jack the Ripper, der 1888 im Londoner East End mindestens fünf Morde verübt hat, bildet die reale Grundschlage für einen historischen Thriller der US-amerikanischen Autorin Kerri Maniscalco. Im englischsprachigen Original schaffte „Stalking Jack the Ripper“ es auf Platz eins der York-Times-Bestsellerliste. Jetzt ist er auch auf Deutsch erschienen.

Audrey Rose Wadsworth, die in einem begüterten Elternhaus aufwächst, hat wenig Spaß an Teegesellschaften oder Stickmustern. Stattdessen geht sie zum Leidwesen ihres Vaters lieber bei ihrem Onkel in die Lehre, einem Gerichtsmediziner. Sie hat keinerlei Skrupel, Leichen aufzuschneiden, Organe zu entnehmen und zu begutachten.

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Alex Schulman: Endstation Malma

Der schwedische Autor Alex Schulman legt mit „Endstation Malma“ einen emotional sehr dichten, inhaltlich aber recht verzwickten Roman vor, in dem es um ein in der Kindheit erlittenes Trauma geht, das über Jahrzehnte bis in die nächste Generation nachwirkt.

Im Mittelpunkt stehen drei Zugfahrten in den fiktiven Ort Malma. Sie finden zu unterschiedlichen Zeiten statt. Zunächst fährt die kleine Harriet als Kind mit ihrem Vater dorthin, viele Jahre später unternimmt sie als erwachsene Frau mit ihrem Mann Oskar die gleiche Reise. Bis zum Schluss des Romans ist nicht klar, zu welchem Zweck das Paar reist, denn seine Ehe ist zu diesem Zeitpunkt längst zerrüttet. Und wiederum viel später fährt ihre Tochter Yana ebenfalls nach Malma, um zu ergründen, was auf der zweiten Reise mit ihren Eltern geschah.

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Bridget Collins u.a.: Schaurige Nächte

Wer auf beliebte Gruselzutaten wie eingemauerte Skelette, Geister in alten Gemäuern oder Rollstühle von Verstorbenen steht, die sich selbst in Bewegung setzen, der sollte den Kauf der Horror-Anthologie „Schaurige Nächte“ in Erwägung ziehen.

Sie stammt aus England, dem Mutterland des viktorianischen Schauerromans, und in ihr sind die Geschichten von acht Autorinnen und Autoren versammelt, die allesamt schon ihre Lorbeeren auf dem Gruselsektor gesammelt haben – wie Laura Purcell, die zuletzt mit „Die stillen Gefährten“ oder „Das Porzellanhaus“ für Furore gesorgt hat – oder Bridget Collins, die preisgekrönte Autorin der Jugendbücher „Die verborgenen Stimmen der Bücher“ und „Das große Spiel“.

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Annette Mingels: Der letzte Liebende

Die Kölner Autorin und Literaturwissenschaftlerin Annette Mingels (Jahrgang 1971) ist promovierte Germanistin. Sie schreibt Romane und Erzählungen. Mingels lebte einige Jahre in den USA. 2020 erschien der Erzählband „Dieses entsetzliche Glück“ mit Geschichten aus dem fiktiven Hollyhock, Virginia. Am 30. August 2023  veröffentlichte der Penguin Verlag ihren neuen Roman „Der letzte Liebende“.

Zu diesem Roman haben unsere Rezensenten Sabine Sürder und Andreas Schröter ganz unterschiedliche Meinungen. Wir veröffentlichen hier beide. Teilen Sie uns gerne Ihre Meinung in den Kommentaren unten mit.

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Daniel Kehlmann: Lichtspiel

Eine gelungene Mischung aus Fiktion und wahren Begebenheiten ist der neue Roman „Lichtspiel“ des deutschen Erfolgsautors Daniel Kehlmann („Die Vermessung der Welt“). Es geht dabei um den österreichischen Filmregisseur G.W. Pabst (1885-1967), der neben Lang, Lubitsch und Murnau zu den Größten seiner Zeit gehörte. Er gilt als derjenige, der mit seinem Film „Die freudlose Gasse“ (1925) die große Greta Garbo berühmt gemacht hat.

Kehlmanns Roman taucht tief ein in die Kinogeschichte, und Filmenthusiasten dürften ihre helle Freude an den genau recherchierten Begebenheiten bei den Dreharbeiten haben – zum Beispiel wie Pabst gemeinsam mit der berühmt-berüchtigten und als wenig sympathisch beschriebenen Nazi-Kollaborateurin Leni Riefenstahl in eisiger Kälte „Die weiße Hölle vom Piz Palü“ drehte oder später – ebenfalls mit Riefenstahl – an den Dreharbeiten zu ihrem Film „Tiefland“ im bayrischen Krün beteiligt war.

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