Tad Williams: Brüder des Windes

Wer mal zwischendurch einen reinrassigen High-Fantasy-Roman lesen möchte, ohne gleich einen mehrere tausend Seiten langen Mehrteiler in Angriff nehmen zu müssen, aus denen die Werke dieses Genres häufig bestehen, dem sei hiermit Tad Williams‘ „Brüder des Windes“ empfohlen.

Zwar ist auch dieser Roman im Osten-Ard-Universum des kalifornischen Erfolgsautors angesiedelt, und einige der Figuren tauchen auch in anderen Werken der Reihe auf, aber er lässt sich auch leicht verstehen, wenn man zuvor noch keine Berührungspunkte mit dieser fiktiven Welt hatte, die an Tolkiens „Mittelerde“ erinnert.

​Die Zutaten sind hier eine böser Drache, einsame Bergfestungen mit eigenbrötlerischen Herrschern, zwei ungleiche Brüder, ein treuer Diener und ein endloser Schmerz, den einer der Brüder ertragen muss.

​Man könnte dem Roman sein abruptes Ende vorwerfen – und auch einige Längen zwischendurch. Dennoch dürften alle, die eine Art von Literatur mögen, in der sowohl der Humor als auch die Liebe und der Sex kaum eine Rolle spielen, dafür aber Ehre, Treue oder geleistete Schwüre von großer Wichtigkeit sind, diesen Fantasy-Roman mögen, denn Tad Williams ist für seine bildhafte Sprache bekannt, die beim Leser einen inneren Cinemascope-Film ablaufen lässt.

Tad Williams: Brüder des Windes.
Aus dem Englischen übersetzt von Cornelia Holfelder-von der Tann & Wolfram Ströle.
Klett-Cotta, April 2022.
368 Seiten, Gebundene Ausgabe, 24,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.

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