Steffanie Burow: Vulkantöchter

vulAls das Ehepaar Martin und Alexandra nach Malaysia reist, ahnt keiner von beiden, welche Reise ihnen wirklich bevorsteht. Sie erreichen nicht nur ein fremdes, exotisches Land, sondern begeben sich unbewusst auf die Spuren der Vergangenheit. Dabei gefällt es Alexandra vom ersten Moment an nicht und als ihr Mann auch noch eine Affäre mit einer Einheimischen anfängt, ist das Chaos perfekt. Martin kehrt ihr den Rücken und reist nach Indonesien. Doch so leicht lässt Alexandra sich nicht abschütteln. Mit Hilfe der Touristenführerin Birgit begibt sie sich auf seine Fährte. Es steht allerdings viel mehr auf dem Spiel als nur eine gemeinsame Rückkehr nach Deutschland.

Steffanie Burows neuer Roman „Vulkantöchter“ ist eine Mischung aus Gegenwarts- und Vergangenheitshandlung, ohne jedoch ins Genre des historischen Romans abzurutschen. Die Autorin betont im Nachwort, dass das meiste ihrer Geschichte nur angelehnt ist an Mythen und Legenden der Inselwelten von Indonesien und Malaysia. Sie hat bewusst keine Verbindungen zu real existierenden Menschengruppen gezogen. Das schmälert das Vergnügen an „Vulkantöchter“ jedoch keinesfalls. Anfangs kann man sich zugegeben mit der Geschichte schwer tun. Gut 150 Seiten lang kommt nicht wirklich Fahrt auf und man tritt auf der Stelle. Dann aber entwickelt sich der Roman positiv und knüpft an bisherige Erfolgsgeschichten der Autorin an.

Vielleicht liegt diese Trägheit auch an den nicht gerade sympathisch gezeichneten Protagonisten. Alexandra wird von Anfang an als arrogant beschrieben. Sie fühlt sich in dem fremden Land nicht wohl, vermisst gewissen Luxus, findet das Hotel dreckig und die ständigen Touren durch die Gegend sind ihr sowieso lästig. Ihr gegenüber steht Martin, der schon viel zu lange nach ihrer Pfeife tanzt und endlich auf Eigenständigkeit pocht. Denn ihm gefällt Malaysia sehr gut und er ist angetan von der Exotik. Als Vermittlerin dazwischen steht Birgit, bei weitem noch die Figur, mit der man sich wohl am ehesten identifizieren kann. Sie ist vor einigen Jahren der Liebe wegen ins Ausland gegangen und als sie die emotionalen Wirren erkennt, in denen sich Martin und Alexandra befinden, wird sie sofort an ihre eigene Geschichte erinnert.

Was dem Roman überaus gut tut, sind die eingeschobenen Teile über die Vergangenheit der Inselwelt um den Vulkan, der mit zum Namensgeber des Romans geworden ist und Lebensmittelpunkt des Volkes der Rochenkinder ist. Hier wird noch viel mehr das Fremdländische, Exotische deutlich.

Alles in allem eine gelungene Mischung. Nettes Lesevergnügen für warme Tage und den Urlaub!

Steffanie Burow: Vulkantöchter.
Knaur, Juni 2014.
480 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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