Sophie Cousens: Unsere Zeit ist immer

Als ich das Buch das erste Mal in meinen Händen gehalten habe, hat mich die goldglitzernde Reliefschrift des Covers wunderschön angefunkelt.

„Unsere Zeit ist immer“ handelt von Minnie und Quinn, die beide zur selben Zeit am Neujahrstag kurz nach Mitternacht im selben Krankenhaus zur Welt gekommen sind. Dabei verdrängte Quinn sie um wenige Minuten und gewann somit den Geldpreis als erstes Baby Londons in 1990. Aber erst an ihrem dreißigsten Geburtstag lernen sich die beiden kennen. Im Laufe der Story erfahren wir nach und nach, wie oft sich ihre Wege zuvor fast gekreuzt hätten.

Minnies Lebensweg wird hartnäckig von ihrem „Geburtstagsfluch“ (selbsterfüllende Prophezeiung) beeinflusst, der tief in ihrem Unterbewusstsein verwurzelt ist und sie somit aktiv alle Fettnäpfchen in ihr Leben zieht, in die sie dann unausweichlich hineinstolpert. Quinn hingegen ist ein Goldjunge, der mit dem silbernen Löffel im Mund geboren wurde.

Auf den 496 Seiten wird dem Leser* so viel geboten und man kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Ich hatte es innerhalb weniger Tage durch. Mit ihrem locker-humorvollen Schreibstil gelingt es Sophie Cousens, mich schon auf den ersten Seiten abzuholen und mitten in Londons Norden, in die Stadtteile Primrose Hill und Hampstead Heath, zu ziehen. An Sprachwitz lässt es Cousens nicht mangeln, er ist nahezu legendär. Denn in ihren erfrischenden Dialogen legt sie ihren Protagonisten allzu gern pointiert scharfzüngige Sprüche in den Mund.

Während der unglaublich langen, freundschaftlichen Kennenlernphase scheint jede frustrierende Interaktion die beiden Loves irgendwie auf mehr hoffen zu lassen. Die Rückblenden in die Vergangenheit von Minnie und Quinn haben meinen Lesefluss leicht beeinträchtigt und ich habe auf mehr unvorhersehbare, aufregende Wendungen gehofft.

Insgesamt ist „Unsere Zeit ist immer“ eine sehr unterhaltsame und warmherzige London-Lovestory, die ich absolut weiterempfehlen kann.

Sophie Cousens: Unsere Zeit ist immer.
Aus dem Englischen übersetzt von Babette Schröder.
Penguin, November 2021.
496 Seiten, Taschenbuch, 11,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Olivia Grove.

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