Simon Beckett: Der Hof

hofEndlich. Drei Jahre hat der britische Bestseller-Autor Simon Beckett warten lassen auf einen neuen Thriller. Am 1. Februar ist „Der Hof“ in deutscher Sprache erschienen. Es ist kein David-Hunter-Krimi, aber ein Buch, dass auch ohne den schrulligen Gerichtsmediziner 464 Seiten Hochspannung garantiert. Ein Muss-Buch für jeden Krimifan.
Der 53-jährige Brite erzählt in dem Roman zwei Geschichten: die Vorgeschichte von seinem Helden Sean in London und das, was dem britischen Flüchtling später auf einem heruntergekommenen, gespenstischen Hof in Südfrankreich passiert.
Dort ist Sean im wahrsten Sinne des Wortes in die Falle getappt: Arnaud, ein schrulliger Schweinezüchter, hat sich verschanzt auf dem Hof und ringsum Fallen aufgestellt. Seine Tochter Mathilde pflegt Sean, dessen Fuß eine Eisenfalle zerfetzt hat, und nach und nach entdeckt Sean immer mehr dunkle Familiengeheimnisse. Mathilde lebt mit Sohn Michel, ihrer Schwester Gretchen mit dem tyrannischen Vater auf dem gespenstischen Hof.
Es ist ein heißer Sommer, in dem Sean als Arbeiter Kost, Logis und Pflege auf dem Hof findet. Langsam und gemächlich erzählt Beckett diesen Horror-Krimi auf dem Schweinehof; viel mehr Tempo haben die Kapitel mit der Vorgeschichte, die Sean als Drogendealer entlarvt. In beiden Geschichten gibt es Tote.
Typisch Beckett, verbinden sich beide Geschichten im Schlusskapitel, einem rasanten, hochspannenden Thriller-Showdown, der Geheimnisse der Figuren, die man vorher nicht geahnt hat, offen legt. Manchmal vermisst man in diesem Thriller einen Kommissar oder einen Typen wie Hunter, der die Dinge ordnet und beim Lesen besser einordnen lässt. Diese Kommissar-Funktion ist hier dem Leser überlassen.
Filmreif beschreibt der Meister der Hochspannung die Atmosphäre auf diesem südfranzösische Hof und die Charaktere. Das lange Warten auf einen neuen Thriller von Simon Beckett hat sich gelohnt.

Simon Beckett: Der Hof.
Wunderlich, Februar 2014.
464 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,95 Eurp.

Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.

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