Sheelagh McErin: Das Haus der Masken

sheeRache ist bekanntlich ein Gericht, das man kalt genießen sollte. Der durch einen Anschlag schwer gezeichnete Ash van Lyden plant seine Rache über viele Jahre hinweg wie einst der Graf von Monte Christo. Gegner sind ein einflussreicher Geschäftsmann und seine Söhne. Seit langem sucht Ash einen Lockvogel und hat dafür geeignete Huren von der Straße weggekauft. Keine von ihnen kehrte zurück. Keine von ihnen war die Richtige für seine Pläne. Zur gleichen Zeit werden immer mehr Leichen gefunden, die alle schwerste Misshandlungen und Verstümmelungen aufweisen. Weil es sich nur um tote Huren handelt, hat der Täter zwar einen pressetauglichen Namen, aber keine an der Aufklärung interessierten Polizisten.
Eines Tages steht Kara vor demselben Wagen, in den die vermissten Huren gestiegen sind. Der Fahrer bietet für ihre uneingeschränkten Dienste sehr viel Geld, und Kara ist verzweifelt. Gerade wurde ihre Freundin von ihrem gemeinsamen Zuhälter brutal vergewaltigt und in den Tod getrieben. Für sie selbst ist das Leben zur Hölle geworden. Schlimmer kann es nicht mehr werden, findet sie. Aber mit dem Kaufpreis kann sie wenigstens einer Kollegin die Freiheit schenken. Also steigt sie mit Selbstmordgedanken in den Wagen. Doch den herbeigesehnten Tod bekommt sie weder an diesem Tag noch am nächsten. Bis sie den wahren Grund für ihr Überleben erfährt, lernt sie ihren „Master Ash“ und das luxuriöse Dasein einer Lustsklavin kennen und dass man für alles irgendwann einen Preis zahlen muss.
Die Autorin Sheelagh McErin hat für ihren erotischen Roman das 19. Jahrhundert und London gewählt. Wer die Dienste einer Hure in Anspruch nehmen wollte, bekam diese in der Regel von einer bekleideten Frau bei Dunkelheit. Vor diesem zeitgeschichtlichen Hintergrund fallen Karas sexuelle Erfahrungen weit aus dem Rahmen des Üblichen. Die Befriedigung der eigenen Lust und sexuelle Freiheiten waren allenfalls reichen Männern vorbehalten. Für alle anderen galten die strengen Regeln der gesellschaftlichen Konventionen. In die Handlung hat Sheelagh McErin Elemente des Krimis und Thrillers eingebettet, die die Lektüre mit vielen Spannungselementen bereichert. Herausgekommenen ist eine kurzweilige Lektüre mit einer ausgewogenen Mischung aus sex and crime.

Sheelagh McErin: Das Haus der Masken.
Elysion Books, Juni 2015.
224 Seiten, Taschenbuch, 9,90 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Sabine Bovenkerk-Müller.

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