Sergej Lukianenko: Die letzten Wächter, gelesen von Oliver Brod

Die letzten Waechter von Sergej LukianenkoKann das Zwielicht einen noch größeren Gegner hervorbringen als es der Tiger war? Und warum sollte es das tun? Dieser Frage müssen sich sowohl die Tagwache als auch die Nachtwache stellen. Anton war schon immer ein misstrauischer Typ und wo er das nicht von Natur aus war, hat ihn der Dienst als Anderer dazu gemacht. Deswegen weiß er genau, wo er seine Familie in Sicherheit bringen kann, als seine Tochter Nadja in der Schule angegriffen wird. Angegriffen von einem Wesen, dass aus einem Lichten und einem Dunklen besteht und das er nicht zurückschlagen kann. Erst mit Hilfe einer Vampiren, die er eigentlich längst für tot hielt, kann er Nadja retten und seine Familie in einer längst dafür vorbereiteten abgeschirmten Wohnung in Sicherheit bringen.

Dann macht er sich auf die Suche nach dem Ursprung des Problems. Und da liegt irgendwie das Problem des Hörbuchs. Anton wird zum totalen Einzelkämpfer nach amerikanischer Art. Die beiden Großen von Moskau, Gezer und Zebulon mutieren zu kommentierendem Beiwerk. Nadja, wenn auch jung,so doch die größte lebende Zauberin seit Merlin darf nur an Papas Händchen laufen und Svetlana, auch nicht unmächtig, wird gar zur hysterischen Hausmutter. Das sind nicht die sorgfältig ausgearbeiteten Charaktere, die man vom Wächter-Zyklus sonst so kennt.

Schade drum, den Hörbuch das Hörbuch ist sonst gut, nur aus der Geschichte hätte er echt mehr machen können. Sechs Andere müssen gefunden werden, aus jeder Fraktion einer: Lichter, Dunkler, Hexe, Vampir, Prophet, Spiegel. Und sie alle müssen durch Blut verbunden sein. Nicht alle Fraktionen sind bereit, da mitzuspielen und die Diskussion der Hexen war echt witzig.

Oliver Brod ist wie immer die perfekte Stimme für Anton und das Hörbuch. Man hat sich irgendwie daran gewöhnt, dass es immer in die Welt der anderen geht, wenn diese Stimme ertönt und er liest es wirklich toll. Dieses mal hatte er deutlich mehr Action-Szenen zu bewältigen, meistert das aber auch sehr gut. Ironie, Überraschung, Furcht, all das kommt beim Hörer sehr gut an.

Das Ende klingt sehr nach Ende, aber es ist schon ein Folgeband angekündigt. Da bin ich aber mal gespannt, wie der Autor aus der Nummer wieder rauskommt …

Sergej Lukianenko: Die letzten Wächter, gelesen von Oliver Brod.
Random House Audio, März 2015.
Hörbuch-Download, 24,16 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

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