Sebastian Fitzek: Playlist

Feline wird entführt. Nach Wochen findet ihr Vater sie in einem Lieferwagen direkt vor der eigenen Tür – lebend. Dann klingelt sein Telefon und er lässt eine Tochter gefesselt im Lieferwagen zurück. Erfahrene Fitzek-Leser werden jetzt gemeinsam mit dem Emblem auf dem Buchumschlag etwas ahnen, allen anderen sei hier die Spannung nicht genommen.

Felines Mutter wendet sich an Alex Zorbach, ein Tip von Alina, Felines blinder Physiotherapeutin, die zwar selbst mit Alex nie wieder etwas zu tun haben will, aber seine Ermittlerfähigkeiten durchaus schätzt. Felines Vater ist Lehrer und zumindest für seine eigene Familie ein totaler Technikfeind. Umso wichtiger ist für Feline ein MP3-Player, den Aline ihr einmal gab und ihr auch eine Playlist dafür gemacht hat. Damals hatte Feline mehr im Scherz gesagt, wenn sie jemals einen Song von Depche Mode – ihrer Lieblingsband – daraus entfernen würde, wäre das ein deutliches Zeichen dafür, dass sie wirklich in Schwierigkeiten steckt. Denn der Player hat WLAN und jetzt hat Feline die Playlist geändert. Alina und Alex sind gleichermaßen überzeugt, dass es sich um eine Botschaft handeln muss, und machen sich auf den Weg, diese zu entschlüsseln.

Feline hat es ihnen nicht leicht gemacht, die Playlist enthält 16 Songs und keiner davon ist ein Hinweis auf den Schlüssel. Aber nach und nach decodieren Alex und Alina die Botschaft und können sich auf die Suche nach Feline machen. Dabei stolpern sie in diverse Fallen und über mehrere Leichen. Und dann gibt es da noch das geheimnisvolle Frauenhaus Ambrosia, von dem bis zum Schluß nicht ganz klar wird, welche Rolle es eigentlich spielt.

Playlist ist ein typischer Fitzek, spannend von Vorne bis Hinten, am Ende ist noch nicht das Ende, sondern es kommt noch ein Turn und dann noch einer, bis endlich alle Fäden aufgedröselt sind. Dabei spielt auch der Zufall eine nicht zu unterschätzende Rolle. Dazu gibt es eine wirklich schöne Playlist, bei Spotify lässt sich auch noch eine Playlist-Deluxe aufrufen, bei der der Autor Kommentare zu den einzelnen Songs gibt. Mein Fall ist es nicht, mir Musik, noch dazu mit deutschen Texten, bei denen ich auch noch zuhören soll, während des Lesens anzuhören, aber vorher und hinterher hat mir das gefallen. Die Kommentare des Autors haben dann auch gleich noch Erinnerungen geweckt.

Ein Spiel mit Videos gibt es auf der Homepage auch noch.

Fazit: Spannender Thriller, vielleicht ein wenig überladen, wie alle Fitzeks, vielleicht eine Spur zu schnell, mit einem Cliffhanger beinah an jedem Kapitelende. Aber durchaus spannend und gut lesbar. Ein Wiedersehen mit vielen bekannten Figuren. Fühlt sich dann an wie Heimkommen.

Sebastian Fitzek: Playlist.
Droemer, Oktober 2021.
400 Seiten, Gebundene Ausgabe, 22,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

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