Ryan Bartelmay: Voran, voran, immer weiter voran

voranWas für ein starkes Debüt! Der amerikanische Autor Ryan Bartelmay begleitet in seinem ersten Roman „Voran, voran, immer weiter voran“ über Jahrzehnte hinweg eine Reihe von Menschen, die ein paar Fehler in ihrem Leben gemacht haben und fortan damit klarkommen müssen.

Im Mittelpunkt steht Chic Waldbeeser. Sein Hauptfehler: Er hat die falsche Frau geheiratet. Sie ist kaltherzig und liebt ihn nicht. Chic stellt stattdessen der Frau seines Bruders, Lijy, nach, der seinerseits wenig auf die Reihe bekommt.

Als Chic Lijy einen Riesengefallen tut, verschärft das nicht nur die (Dauer-)Krise seiner Ehe, sondern belastet auch die Beziehung zu seinem Bruder Buddy aufs Schärfste. Es erscheint fraglich, ob Chic sein Schicksal zum Guten wenden kann.

Doch wie für uns alle geht das Leben für Chic, Diane, Lijy und Buddy „voran, voran, immer weiter voran“ – einige Charaktere ändern sich, andere nicht, manches, was einem früher wichtig erschien, tritt in den Hintergrund, anderes wird wichtiger.

Das Schönste an diesem Roman ist, das sämtliche Figuren mit all ihren Fehlern und Eigenarten äußerst glaubhaft geschildert sind und man sie schnell so genau zu kennen glaubt wie gute Bekannte. Man möchte unbedingt wissen, wie es mit ihnen weitergeht – ob sie ihre Träume verwirklichen können oder einmal mehr scheitern.

Jeder Leser dürfte in diesem Roman etwas finden, was sein eigenes Leben betrifft und über das es sich nachzudenken lohnt.

Ganz am Ende – Chic lebt bereits im Seniorenheim – eröffnet sich ihm eine unerwartete Chance auf ein neues Glück mit einer neuen Frau. Die jedoch stolpert von einer Beziehung in die nächste, und es erscheint fraglich, ob sie die Richtige für unseren Helden ist. Begeht er einen weiteren Riesenfehler oder hat er aus der Vergangenheit gelernt und vermeidet diesmal das Schlimmste? Das Buch bleibt spannend bis zum Ende.

Ryan Bartelmay: Voran, voran, immer weiter voran.
Blessing, März 2015.
432 Seiten, Gebundene Ausgabe 21,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.

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