Rachel Cusk: Kudos

Deprimierend gut, so würde ich einleiten, wenn man mich fragen würde. Ein existenzphilosophischer Roman, eine Spiegelung menschlicher Dramen und einer Traurigkeit der Welt. Aber es ist schön, mal wieder so geerdet zu werden. Vielleicht beobachtet man die Menschen nach diesem Buch mal wieder etwas genauer, hört intensiver zu und vergleicht sein eigenes Leben bzw. kann es vielleicht besser einordnen. Rachel Cusk ist ein Roman gelungen, das einen innehalten lässt, wie selten.

Es steht ganz im Widerspruch unserer heutigen „Alles gut“ – Antwortrealität, wobei man genau weiß, das stimmt bei keinem von uns. So ist das Leben nämlich nicht angelegt. Eher umgekehrt, erst mal ist alles Scheiße und man muss sich täglich stellen. Dem einen gelingt es besser, der andere driftet ab. Rachel Cusk legt eine Melancholie über das Dasein, eine Schutzlosigkeit die vor allem in der Beschreibung ihrer im Keller wohnenden Mitbewohner gipfelt. Man denkt unwillkürlich an menschliche Ratten, wobei ich der Ratte an sich ja die Lebensberechtigung nicht abstreiten will. Irgendwer wird sich schon was dabei gedacht haben. Tolle Übersetzung im Übrigen von Eva Bonné!

Rachel Cusk: Kudos.
Suhrkamp Verlag, Juli 2018.
215 Seiten, Gebundene Ausgabe, 20,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Fred Ape.

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