Petra Durst-Benning: Die Champagnerkönigin

durstChampagner – allein das Wort lässt die Zunge schon prickeln. Es klingt mondän, exklusiv, nach Leben mit Leichtigkeit und Luxus. Wir schreiben das Jahr 1989, Isabelle besaß als Berliner Fabrikantentochter alles außer ihrer Freiheit. Hals über Kopf hat sie sich in den Pfälzer Winzersohn Leon verliebt und mit dem Kopf voller Flausen in Berlin alles stehen und liegen lassen, um mit ihm zu gehen. Ihre gemeinsame Verbindung war zunächst das Radfahren, der Vorgängerroman „Solange die Welt noch schläft“ erzählt die Geschichte ihrer Freundin Josefine und reißt Leons und Isabelles Liebesgeschichte an, hier wird sie weitererzählt. Aber so ein Winzerleben ist nicht im geringsten so, wie Isabelle sich das vorgestellt hat, so ist sie heilfroh, als Leon ein Weingut in der Champagne erbt. Endlich kommt sie aus der verhassten Pfalz weg und fort von der kritischen Schwiegermutter.

Isabelle ist bereit, sich den Aufgaben des heruntergekommenen Weingutes zu stellen, aber Leon hat nach wie vor wenig mehr als den Radsport im Kopf. Umso mehr, als die Geschäfte so gar nicht laufen wollen. Er ist schnell bereit, zu verkaufen. Aber Isabelle erweist sich als Naturtalent und als für eine Fabrikantentochter erstaunlich anpassungsfähig an die harte Arbeit. Sie wird das Gut führen, während Leon weiter Rad fährt. Da schlägt das Schicksal ganz brutal zu.

Die Champagner-Königin ist ein Roman um die Jahrhundertwende zum Zwanzigsten Jahrhundert und gibt die Stimmung gut wieder. Der Leser wird eingefangen von der Begeisterung der Autorin um die Feinheiten der Champagnerherstellung. Selbst wenn man sich vorher nicht dafür interessiert hat, liest man mit Interesse (weil gut dargestellt), wie kompliziert die ganze Sache ist und welche Kenntnisse notwendig sind.

Fazit: Gut lesbarer Roman um starke Frauen aus dem 19.Jahrhundert, die in den großen Champagnerwitwen durchaus ihre realen Vorbilder hatten.

Petra Durst-Benning: Die Champagnerkönigin.
List, September 2013.
528 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

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