Peter Schneider: Club der Unentwegten

Älterer Mann liebt jüngere Frau – das ist das Grundthema in Peter Schneiders Roman „Club der Unentwegten“. Roland, ein Privatgelehrter, verliebt sich in Manhattan in die charismatische Leyla. Für beide beginnt ein Liebesabenteuer voller Sex und Lebenslust. Aber schon bald kommen die typischen Probleme: Wie zum Beispiel geht Roland mit dem Kinderwunsch seiner jungen Geliebten um? Diverse Trennungen und Wiedervereinigungen sind die Folge.

Doch der Roman des 1940 geborenen Autors handelt nicht nur von Roland und Leyla, sondern auch von gleich einer ganzen Reihe von Bekannten Rolands, die offenbar alle dieselben Vorlieben für jüngere Frauen haben – der „Club der Unentwegten“. Treffen sie sich, kommt unweigerlich nach wenigen Minuten das Gespräch auf diese Gemeinsamkeit. Das wirkt auf Dauer etwas penetrant. Man sehnt sich als Leser fast nach einer Romanfigur, die mal von etwas anderem redet als von ihrer schier unglaublichen Liebesaffäre mit einer jungen Frau.

„Club der Unentwegten“ ist ein Unterhaltungsroman, der sich locker wegliest, der aber gelegentlich auch einen Hauch von jenen etwas unangenehmen Altmännersex-Phantasien verströmt, die man zuweilen den Spätwerken von Autoren wie John Updike, Martin Walser oder Philip Roth zuschreibt.

Peter Schneider: Club der Unentwegten.
Kiepenheuer & Witsch, Mai 2017.
288 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.

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