Paul Pen: Die Wahrheit will nicht sterben

In Franks Leben ist alles perfekt: Er hat eine Frau, Grace, mit der er eine glückliche Ehe führt, zwei nette Kinder namens Simon und Audrey und das durch und durch tolle Leben. Aber seit einiger Zeit fühlen sie sich vom Unglück verfolgt. Beängstigende Zwischenfälle häufen sich und es scheint nur einen Ausweg zu geben: Flucht. Die Familie beschließ, einmal quer durch Amerika umzuziehen und vor Ort alle Zelte abzubauen. Doch die Reise entwickelt sich anders als gedacht, als Frank mit dem großen Wohnmobil im Dunkeln eine Frau anfährt, mit der ihm mehr verbindet als er zugeben mag. Denn Frank hat ein Geheimnis …

Paul Pens neuer Thriller steht etwas hinter seinen beiden letzten Werken zurück. „Die Wahrheit will nicht sterben“ braucht deutlich länger, bis es eine Sogwirkung entwickelt. Bei seinen beiden anderen Thrillern der letzten Zeit war man immer sofort drin im Geschehen und ahnte Schlimmes. Diesmal lernt man eine Familie kennen, die vor etwas davonzulaufen scheint. Doch was es ist, kann man erstmal nicht herausfinden. So dramatisch wirkt es allerdings auf den ersten Blick nicht, denn der Abzug aus dem alten Wohnort passiert recht gesittet und geplant. Erst als die Frau mit der vermeintlichen Panne, Mara, hinzukommt, spitzt die Lage sich zu und es wird sehr schnell klar, dass hinter der ganzen Geschichte mehr steckt.

„Die Wahrheit will nicht sterben“ ist spannend und interessant erzählt, aber der Roman konnte mich persönlich nicht so sehr packen wie Paul Pens übrige Thriller, die ich kaum aus der Hand legen mochte, weil ich ständig Angst hatte, etwas Wichtiges zu verpassen. Im Mittelpunkt des Geschehens steht Frank, der in seinem Leben eigentlich alles erreicht hat und glücklich sein müsste. Aber er hat einen Fehler begangen, für den er nun zahlen soll. Schauplatz des wichtigsten Geschehens ist ein abgeschiedener Wald, in dem keine Menschenseele vorbeikommt und die Familie mit dem Wohnmobil mit Mara allein ist. Paul Pen entwickelt ab dem zweiten Drittel die Geschichte energiegeladener. Als Leser oder Leserin bekommt man ein Geheimnis nach dem nächsten vorgesetzt, aber immer nur so viel, dass man auf jeden Fall mehr erfahren möchte.

Der neue Thriller ist nicht schlecht, entwickelt aber bei weitem nicht die Sogwirkung von Paul Pens anderen Werken.

Paul Pen: Die Wahrheit will nicht sterben.
Edition M, Oktober 2019.
363 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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