Patricia Briggs: Mercedes Thompson 07: Tanz der Wölfe

briggWas kann schon schlimmer sein, als der Black Friday Kaufrausch? Nun, beim Shoppen gefragt zu werden, wann man endlich schwanger würde steht oben auf der Liste. Oder angesichts der Frage den restaurierten Golf in einem Auffahrunfall schrotten auch, doch wenn dann noch fast das gesamte Werwolfrudel von Fanatikern gefangen genommen wird, dann ist der Abend für die Werkojotin Mercy Thompson vollends gelaufen.

Seit dem Coming-Out der Gestaltwandler sind die fundamentalistischen Kräfte in den USA nicht untätig geblieben. Ihr Plan mit Hilfe eines Werwolfrudels einen populären Senator ermorden zu lassen um so die Werwesen zu diskreditieren könnte aufgehen, wenn es da nicht die Gefährtin des Alphas geben würde, die den Häschern entkommen konnte. Und die nimmt die Entführung ihrer Familie nicht eben auf die leichte Schulter.

Mercy ist stinkesauer, zumal es Hinweise darauf gibt, dass alte Gegner und vermeidliche Verbündete in die Vorgänge verwickelt sind. Und wenn Mercy einmal die Geduld verliert, dann geht es ihren Gegnern ans Leder – Söldner, Werwölfe und Vampire können da ein Lied davon singen …

Vor gut zehn Jahren begann eine Welle von Urban Fantasy Serien die Buchhandlungen zu erobern. Im Zentrum der zumeist von Autorinnen geschriebenen Reihen steht immer eine toughe Frau, die so ihre liebe Not mit den übernatürlichen Wesen ihrer Umgebung hat. Dass sie sich ihrer Haut zu erwehren weiß macht sie als Identifikationsfigur sympathisch, schwierige erotische Beziehungen sorgen für Thrill und Romantik.

Mit der Werkojotin Mercy Thompson hat Patricia Briggs hier bildlich gesprochen ihren Hut in den Ring geworfen – und hat mit der Automechanikerin zu punkten gewusst.

Zwischenzeitlich kennen wir sie, ihre Umgebung, Freunde wie Feinde. Trotzdem gelingt es der Autorin uns vorliegend einen Plot zu offerieren, der, obzwar in der eingeführten Welt eingebettet, frisch daherkommt. Mit der Entführung fast des gesamten Werwolfrudels und deren Rettung ist für Dramatik satt gesorgt, dazu gesellen sich neue wie alte Verbündete, jede Menge Tempo und Kampfbeschreibungen.

Das heißt nun nicht etwa, dass die Autorin ihre Reihe neue erfinden würde – so manches kommt uns bekannt vor, wird in sich logisch aus den bisherigen Romanen fortgeführt. Dies aber so geschickt, dass die Spannungskurve weiter straff gespannt bleibt.

Das Ganze ist routiniert geschrieben ohne dass hier Ermüdungserscheinungen erkennbar wären, unterhält packend und rasant und wird die Fans der Serie begeistern.

Patricia Briggs: Mercedes Thompson 07: Tanz der Wölfe.
Heyne, Juni 2015.
448 Seiten, Taschenbuch, 8,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Carsten Kuhr.

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.