Mikkel Robrahn: Signs of Magic 01: Die Jagd auf den Jadefuchs

Albert Tubbs aus London ist ein mäßig erfolgreicher Event-Zauberer, der neben seinem Job als Pizza-Lieferant auf Kindergeburtstagen und ähnlichen Veranstaltungen auftritt. Zaubertricks sind seine Leidenschaft – doch leider verdient er damit kaum genug, dass es zum Leben reichen würde. Ganz aufgeben will er seinen Traum von einer erfolgreichen Magier-Karriere aber doch noch nicht, auch wenn seiner Verlobten Patty lieber wäre, er würde so langsam „etwas Richtiges“ mit seiner Zeit anfangen.

Verständlich also, dass Albert ganz aus dem Häuschen ist, als er einen Anruf bekommt: Matilda Godwins möchte ihn buchen, allem Anschein nach für eine große Tour durch ganz Großbritannien! Das könnte nun endlich Alberts großer Durchbruch sein, deshalb fragt er auch gar nicht weiter nach, sondern sagt kurzerhand zu.

Matilda ihrerseits hat ganz andere Probleme: Ihr Vater hat das Familienvermögen verloren und nun droht die Bank, das Anwesen der Godwins zu pfänden. Dieses Gutshaus stellt aber die einzige verbleibende Verbindung zu ihrer Mutter da, weshalb Matilda schnell an sehr viel Geld kommen muss. Ihr einziger Einfall: Sie will an der Jagd auf den Jadefuchs teilnehmen. Sie selbst wird die Jägerin sein, einen Fallensteller hat sie auch schon – einzig ein Magier fehlt noch in ihrem Team. Bis ihr ein Flugblatt mit einer Werbung für einen Zauberer in die Hände fällt. Und es muss wohl ihr Glückstag sein, denn dieser Albert Tubbs sagt sofort zu, obwohl echte Magier doch so schwer zu finden sind!

„Die Jagd auf den Jadefuchs“ ist der Auftakt zur Signs-of-Magic-Trilogie vom deutschen Nachwuchs-Autor Mikkel Robrahn. Ein Auftakt, der in vielerlei Hinsicht zu überzeugen vermag: Robrahn gelingt ein Urban-Fantasy-Roman mit überzeugenden Figuren, angenehm flottem Erzähltempo und einer tollen Geschichte. Das Missverständnis zwischen dem Trickzauberer Albert und Matilda, die für ihre Jagd eigentlich einen echten Magier benötigt, sorgt immer wieder für komische Momente, und auch ansonsten erweist sich Robrahn als durchaus humorvoller Autor. Und spätestens ab dem Beginn der Jagd versteht der Autor es auch, eine gute Portion Spannung aufzubauen.

Perspektivisch wechselt Robrahn kapitelweise zwischen Matilda und Albert. Für den Spannungsaufbau sind diese wechselnden personalen Erzähler toll, allerdings trennt der Autor in den Passagen, in denen beide Figuren zusammen unterwegs sind, manchmal nicht ganz so konsequent. So tauchen dann hin und wieder auch mal Inhalte von Albert im Matilda-Kapitel auf und umgekehrt.

Die etwas unsaubere Erzählperspektive bleibt aber mein einziger Kritikpunkt – davon abgesehen bietet Robrahn wirklich gute und kurzweilige Unterhaltung. Obgleich das Buch in der Jugendsparte des Fischer-Verlages erscheint, kann ich es uneingeschränkt auch für erwachsene Fantasy-Freunde empfehlen.

Wer ebenso viel Spaß an dem Buch hat wie ich, kann sich freuen: Band 2 und 3 der Reihe erscheinen schon im Juni und Oktober 2022.

Mikkel Robrahn: Signs of Magic 01: Die Jagd auf den Jadefuchs.
Fischer, Februar 2022.
384 Seiten, Taschenbuch, 15,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Sarah Beumer.

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