Mark Watson: Hotel Alpha

hotelEin liebenswerter Roman über das Leben in einem fiktiven Londoner Nobelhotel ist dem englischen Komiker und Autor Mark Watson gelungen. Der Leser begleitet den ruhigen und sympathischen Concierge Graham, den egozentrischen Hotelbesitzer Howard York sowie eine ganze Reihe von anderen detailreich ausgearbeiteten Figuren über einen Zeitraum von etwa 40 Jahren bei ihrem Wirken im „Hotel Alpha“ – so auch der Titel des Romans.

Gemeinsam mit seinem engsten Mitarbeiter Graham gelingt es dem stets optimistischen Howard in den 60er-Jahren in einem alten Londoner Gebäude ein neues Fünfsternehotel zu etablieren, das sich schon bald zur ersten Adresse mausert, in dem auch Größen wie die Rolling Stones absteigen.

Doch 1984 bricht in einem der Zimmer ein Brand aus, bei dem eine Frau stirbt und ein kleiner Junge namens Chas sein Augenlicht einbüßt. Seither rankt sich ein düsteres Geheimnis um das Hotel, mit dem nicht nur Chas selbst, sondern auch Howard und Graham leben müssen. Erst über 20 Jahre später, als es im Zusammenhang mit den Londoner U-Bahn-Anschlägen fast zu einer weiteren Katastrophe kommt, fliegt dieses Geheimnis mit einem großen Knall auf. Geschickt, wie Watson reale Ereignisse mit der Fiktion mischt.

Man merkt dem Buch an, dass es dem 1980 geborenen Autor gar nicht ausschließlich darum ging, die Rahmenhandlung um den Brand und seine Folgen zu erzählen. Genauso wichtig ist ihm, den von ihm geschaffenen Cosmos Hotel Alpha mit vielen kleinen Geschichten und Figuren zum Leben zu erwecken. Etwas, das ihm rundum gelungen ist. Als Leser meint man schon nach wenigen Seiten, selbst seit langem im Hotel zu leben und es genau zu kennen.

Weitere Stories im Internet
Mark Watson hat noch etwa 100 weitere Geschichten um das Hotel geschrieben. Sie sind (leider nur in englischer Sprache) zu finden unter www.hotelalphastories.com.

Mark Watson: Hotel Alpha.
Heyne, April 2015.
352 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.

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