Mark-Uwe Kling: Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat

Oma und Opa sind wieder zum Aufpassen bei Luisa, Max und Tiffany. Wer hier auf wen aufpasst, ist den Kindern besser klar als ihren Großeltern. Denn diese können ganz schön schusselig sein. Bei ihrem letzten Besuch hat Oma bereits das Internet kaputt gemacht, jetzt ist Opa an der Reihe: Als er einen Tee kochen will, stellt er den Wasserkocher auf den Herd. Dort fängt das Plastik an zu schmelzen und natürlich stinkt die ganze Wohnung.

Die Familie muss den ganzen Tag im Garten verbringen, was aber eigentlich ganz lustig wird. Am Ende zelten sie sogar und das ist wie ein Ausflug zu Hause.

Opa ist das Ganze furchtbar unangenehm, vor allem als dann auch noch Mama und Papa nach Hause kommen. Doch wie sich herausstellt, ist dieser Wasserkocher nicht der erste gewesen, den die Familie hatte und jeder der Vorgänger hat eine ganz eigene Geschichte. Vor allem aber, hat jeder schon mal etwas Dummes gemacht, alle aus der Familie, Opa ist also nicht der einzige.

Das Buch ist süß erzählt, lustig und hübsch illustriert. Die Geschichte ist einfach und doch sehr schön, da sie einen Einblick in eine ganz normale Familie gibt: Eine rebellische Teenagertochter und schusselige Großeltern – in fast jeder Familie steckt ein Teil der Familie aus diesem Buch. „Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat“ folgt als zweiter Band dem Buch „Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat“. Die Geschichten lassen sich jedoch unabhängig voneinander lesen, ein Vorwissen ist nicht notwendig.

Wie Wasserkocher früher funktioniert haben und weitere kleinere Erklärungen, machen Kindern das Verhalten der Großeltern verständlich – sowohl im Buch als auch eventuell im echten Leben. Neben seinem offensichtlichen Unterhaltungsaspekt kann es damit lehrreich sein und Kindern helfen zu verstehen, warum alte Menschen oft vergesslich sind und ihnen außerdem zeigen, wie sie ihnen gegenüber Toleranz zeigen können. Es zeigt aber auch, dass Missgeschicke zum Leben dazugehören und jedem passieren können.

Die Sprache ist für Kinder gut verständlich und außerdem sehr lebendig und witzig. Ein Buch für Jungen und Mädchen ab sechs Jahren.

Mark-Uwe Kling: Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat.
Carlsen, Juli 2020.
72 Seiten, Gebundene Ausgabe, 12,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Isabella M. Banger.

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