Marieke Nijkamp: Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne

Corey und Kyra galten als unzertrennlich und Corey war es egal, dass Kyra etwas sonderbar war und von den anderen Bewohnern des abgelegenen Nestes Lost Creek in Alaska gemieden wurde. Die beiden hielten immer wie Pech und Schwefel zusammen. Doch dann zog Corey zum Studieren weg und versprach Kyra, dass sie in den Weihnachtsferien zu Besuch kommen würde. Kyra wiederum versprach, auf Corey zu warten. Aber noch vor dem Fest erhält Corey die Nachricht, dass ihre Freundin tot in einem See aufgefunden worden sei. Corey versteht die Welt nicht mehr und reist für fünf Tage nach Lost Creek zurück. Fünf Tage, in denen sie herausfinden muss, was wirklich passiert ist.

Dafür dass die Protagonistin für ihre „Ermittlungen“ nur fünf Tage Zeit hat, geht alles in diesem Roman sehr geruhsam über die Bühne. Noch knapp nach der Hälfte kann man die Handlung eigentlich in einigen wenigen Sätzen zusammenfassen und es ist nicht viel passiert. Auf seltsame Weise hat Kyra in Coreys Abwesenheit unter den Bewohnern des kleinen Städtchens an Beliebtheit gewonnen, man ließ sie ihre Bilder malen und nahm sie ihr bereitwillig ab. Dabei deuten alle Motive von Kyra auf einen Hilferuf hin, man kann versteckte Botschaften auf ihren geplanten Selbstmord sehen. Ist das wirklich niemandem aufgefallen? Warum hat niemand Kyra, die an einer bipolaren Störung leidet, geholfen? Nun ist die beste Freundin von Corey tot und sie steht vor dem Scherbenhaufen. Es bleibt nur noch, die Wahrheit herauszufinden. Und keiner der Bewohner von Lost Creek gibt sein Geheimnis leichtsinnig her.

Der Roman ist vielleicht etwas für Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren, aber selbst die werden sich an der Handlungsarmut ihrer Lektüre eher stören. Es passiert einfach zu wenig, die Figuren bleiben blass und farblos, man kann mit niemandem so richtig etwas anfangen. Die Bewohner von Lost Creek machen einen auf geheimnisvoll, Corey kommt nicht weiter, die Handlung kommt im Grunde zu erliegen. Und das bei nur knapp 350 Seiten Material.

Ich kann „Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne“ nicht empfehlen. Mich persönlich konnte es gar nicht packen.

Marieke Nijkamp: Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne.
Fischer, Oktober 2018.
352 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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