M. Hjorth & H. Rosenfeldt: Die Opfer, die man bringt

In diesem Roman ist der Kriminalfall selbst ganz interessant, aber nicht überragend und auch nicht wirklich besonders glaubhaft. Aber das Ermittlerteam ist wieder das ganze Buch wert. Da ist zunächst mal Sebastian Bergmann, der Kriminalpsychologe mit der psychischen Störung, der einfach den „Hosenstall nicht zulassen kann“. Der steht in direktem Konflikt mit seiner Tochter Vanja, ebenfalls erfolgreiche Polizistin und im gleichen Team, der er immer wieder in dem, was er unter „gutem Glauben“ versteht, das Leben ruiniert. Sie könnte keine erfolgreiche Polizistin ein, wenn sie sich das gefallen lassen würde. Mit Ursula hatten sowohl Sebastian als auch der Leiter des Teams Törgel bereits ein Verhältnis.

Törgel versucht das Team zusammenzuhalten, ist aber viel mehr mit seiner neuen Liebe beschäftigt. Und damit, dass sein Posten ausgerechnet der energischen Einsatzleiterin gefällt, die die Reichsmordkomission zu den Vergewaltigungsfällen zu Hilfe gerufen hat.Außerdem ist die auch noch seit Jahren mit seiner Chefin befreundet. Aber er ist doch noch gar nicht soweit, in Rente zu gehen, oder etwa doch? Als letzten gibt es noch Billy, den Computerspezialisten. Für alle Außenstehenden führt er ein perfektes Leben mit seiner frisch geheirateten Frau My. Aber er hat ein Laster, oder besser gesagt, eine psychische Störung, die er nicht unter Kontrolle hat. Die steigert sich von Buch zu Buch um die Ermittlertruppe. Zunächst war es eine Katze, die sterben musste, im letzte Band der One-Night-Stand, das war immerhin noch ein Versehen, und jetzt?

Im Kriminalfall selbst geht es um Frauen, denen ein Sack über den Kopf gezogen wird und die dann vergewaltigt werden. Im Laufe des Buches immer die gleichen Frauen, die sich aber angeblich überhaupt nicht kennen. Trotzdem muss es irgendeinen Zusammenhang geben. Ist das eine Art von Bestrafung? Wofür? Die Auflösung des Täters fand ich dann doch überraschend, aber wie gesagt, in diesem Buch ist der Weg mit der schönen Aussicht das Ziel.

Michael Hjorth & Hans Rosenfeldt: Die Opfer, die man bringt: Ein Fall für Sebastian Bergmann 06.
Wunderlich, Oktober 2018.
560 Seiten, Gebundene Ausgabe, 22,95 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

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