Leonie Swann: Gray, gelesen von Bjarne Mädel u.a.

Ein Professor in Cambridge, ein wenig eigen. Ein Student,der vom Dach fällt. Und ein Graupapagei, den der Student hinterlässt und um den der Professor sich kümmern muss. Der Graupapagei Gray ist der einzige Mordzeuge. Aber er kann zwar sprechen, aber er drückt sich nicht immer verständlich aus. Schritt für Schritt muss er Professor Augustus Huff auf den richtigen Weg bringen.

Mit Augustus und Gray haben sich zwei gesucht und gefunden. Jeder hat seine eigenen Verstörungen und Gewohnheiten, von denen er nicht lassen kann und die sich zum Teil direkt wiedersprechen. Daraus zieht das Hörbuch seine ganz eigene Spannung und Komik.

Leonie Swann hat bereits zwei Bestseller mit tierischen Ermittlern vorgelegt, hier ist sie jedoch einen gänzlich anderen Weg gegangen. Nicht Gray ist hier der Ermittler, sondern Augustus. Gray kennt die Lösung bereits, aber er kann sich nicht ausdrücken. Das Hörbuch ist auch nicht aus Grays Perspektive erzählt, sondern aus der des Professors. Ich fand es zu rührend, wie Augustus sich nach und nach mit dem abfindet, was ein Papagei so an Unordnung in sein Leben bringt und wie er im Laufe des Hörbuches mehr und mehr lernt, auf Gray zu hören, ihm zuzuhören. Selber nicht ganz ohne Schrullen, nimmt er es halt hin, dass Gray sich kaum mehr von seiner Schulter wegbewegen möchte. Das ist nicht selbstverständlich, die meisten Menschen hätten Gray wohl in einen Käfig gesetzt und das ist dann halt so. Aber Augustus lässt sich auf den zunächst ungeliebten Graupapagei ein und der dankt es ihm am Ende wirklich.

Die Spannung kommt nicht so sehr aus der Ermittlergeschichte, da ist viel Kommissar Zufall im Spiel und der tote Student ist uns auch nie so nahe, dass es eine große Rolle spielt. Die Spannung kommt aus dem Zusammenspiel zwischen Gray und Augustus und das ist das zuhören wirklich jede Minute wert.

Leonie Swann: Gray, gelesen von Bjarne Mädel und Christoph Heisler.
Der Hörverlag, Mai 2017.
1 mp3-CD, 14,95 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

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