Kevin Hearne: Die Chronik des Eisernen Druiden 08: Aufgespießt

Armageddon rückt immer näher. Da können unsere drei Druiden machen, was sie wollen, können sie Unterstützung von Göttern aller möglichen Religionen einfordern, die letzte Schlacht vor dem Untergang der Zivilisation scheint einfach nicht aufzuhalten. Damit nicht genug, hat Atticus auch noch ein finanzielles Problem. Dem Anführer der Vampire, der schon die Römischen Legionen und die Inquisitoren auf die Druiden losgelassen hat, ist es gelungen. Attikus´ Finanzberater zu töten. Alles, was sich unsere zweitausendjährige Druide als Spargroschen zurückgelegt hat ist futsch. Und damit kann er seinen Kriegszug gegen die Vampire nicht länger bezahlen. Währenddessen weiß Loki, ja der Gott, der den Weltuntergang herbeiführen will dank eines magischen Mals immer, wo die Druidin Granuaile sich aufhält. Das muss sich ändern, auch wenn unsere Nachwuchsdruidin dafür mit Odin selbst zusammenarbeiten muss. Doch auch Atticus´ Lehrvater Owen kann seine neu gewonnene Freiheit und das Glück mit einer Werwölfin nicht genießen – dafür sorgen einmal mehr die Vampire, die einen Überfall auf sein neues Heim verüben …

Na, wer sagts denn. Auch im vorletzten Band des Zyklusses – es folgt als nächstes quasi als Band 8,5 wie Hearne selbst es bezeichnet ein Buch mit Kurzgeschichten, und dann in den USA dieses Frühjahr (bei uns voraussichtlich 2019) der krönende Abschluss.

Zunächst aber zu vorliegendem Band. Wie schon in den letzten Teilen hat der frühere druidische Alleinunterhalter Atticus Gesellschaft bekommen. Jeder der drei nun auf Erden wandelnden Druiden darf seine jeweilige Geschichte erzählen, und, anders als früher, auch packende Abenteuer erleben. Man könnte sagen, Granuaile emanzipiert sich, nimmt eine sehr aktive Rolle im Kampf gegen ihre fiesen Gegner ein, und lernt diese das Fürchten. So nebenbei gelingt es Hearne über sie, die ungeliebte Stieftochter eines skrupellosen Ölmilliardärs, auch überzeugend wenn auch etwas brachial für Umweltschutz und die Verantwortung der Menschen für die Umwelt so werben. Damit noch nicht genug, bricht er auch gleich eine Lanze für die Gleichberechtigung – und dies alles, ohne dass es aufgesetzt oder überzogen wirkt.

Owen schließlich steht dann zunächst schlicht für den Spass am Fabulieren. Seine Schwierigkeiten mit der Moderne, die noch im letzten Band für Amüsement gesorgt haben verschwinden eher, dafür schwingt er im Kampf als Bär eine mächtige Tatze.

Der Plot selbst geht munter voran, wobei man merkt, dass Hearne sich ein wenig vor dem grossen Finale drückt. Platz für Charakterentwicklungen braucht er nicht mehr, die Figuren auf beiden Seiten sind eingeführt und scharren ungeduldig mit den Hufen, allein noch geht es nicht los mit Armageddon. Hier bleibt abzuwarten, ob es dem Autor gelingen wird, die über Jahre aufgebauten Erwartungen zu erfüllen – man darf gespannt sein.

Kevin Hearne: Die Chronik des Eisernen Druiden 08: Aufgespießt.
Klett-Cotta, März 2018.
464 Seiten, Taschenbuch, 16,95 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Carsten Kuhr.

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