Kathrin Lange: Die Fabelmacht-Chroniken 01: Flammende Zeichen

Mila ist ein normales Mädchen, das gerne schreibt. Nach einem Krach mit ihrer Mutter flieht zu zu einer Freundin nach Paris. Sie kann nicht ahnen, dass ihr ganz besonderes Talent nur in Paris zum Vorschein kommen wird und dass sie dort jemanden treffen wird, den sie schon sehr lange und doch nicht kennt.

Nicholas dagegen lebt schon sein ganzes Leben lang in Paris und mit dem Wissen um die Fabelmacht. Leider hat ihn das nicht davon abgehalten, seine eigene Geschichte zu schreiben – mit so bösen Ende, wie es nur rebellische Pubertierende sich ausdenken können. Das bereut er längst, aber er scheint es nicht mehr ändern zu können.

Eric hat mit der Fabelmacht nichts zu tun, er hat ein ganz eigenes Päckchen zu tragen, dass ihn mehr oder weniger auf der Straße leben lässt. Mila stolpert am Bahnhof über ihn und verändert sein Leben ebenfalls.

Damit hätten wir schon eine spannende Dreiecksgeschichte, bei der Mila kaum eine Wahl zu haben scheint. Aber sie wäre keine Protagonistin von Kathrin Lange, wenn sie sich dagegen nicht auflehnen würde. Aber sie ist genau wie Nicholas der Geschichte verpflichtet, die sich mit allen Mitteln gegen Veränderung wehrt. Nicholas Mutter hat das bereits das Leben gekostet.

Kathrin Lange streut dem Leser die Häppchen der Aufklärung in genau der richtigen Dosierung zu. Die Geschichte bleibt somit durchweg spannend und man bleibt als Leser aktiv dabei, weil man immer die eine Frage unbedingt noch beantwortet haben möchte. Was für eine Geschichte hat Nicholas denn eigentlich genau geschrieben und wieso kann niemand von den viel älteren Fabelmächtigen sie verändern. Warum gibt es Fabelmächtige, die sich quasi unter die Erde verzogen haben und einen Bleistift nicht mal mit der Kneifzange anfassen würden? Wäre es nicht ein Traum, das eigene Leben einfach umschreiben zu können? Warum geht das so oft so schrecklich schief und was hat die Einzelnen bewogen, das Schreiben endgültig aufzugeben.

Eines ist mir allerdings nie wirklich klar geworden: Wenn er sowieso sterben soll, warum wäre es für Nicholas dann so schrecklich sich entweder umzubringen, oder Paris zu verlassen und zu verbrennen. Ja, es wäre nicht die erste Wahl, aber er hat noch eigentlich keine Wahl mehr. Sonst ist der Plot super aufgebaut, auch mit Eric als Gegenspieler, der mit der ganzen Sache gar nichts zu tun hat und trotzdem mitten hineingerät.

Es werden nicht alle Fragen beantwortet, dazu gibt es einen tollen Chliffhanger, der nicht zuviel offen lässt, aber dafür neue Fragen und Gedankengänge aufwirft. Gelungener Auftakt, bei dem ich mich auf den zweiten Teil echt freue. Ich will unbedingt wissen, was mit Milas Familie geschehen ist.

Kathrin Lange: Die Fabelmacht-Chroniken 01: Flammende Zeichen.
Arena, Juni 2017.
416 Seiten, Gebundene Ausgabe, 18,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

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