Jutta Bauer: Kater Liam

#Bei diesem kleinen Band muss man aufpassen, dass die Rezension nicht länger wird als das Buch.

Jutta Bauer legt hier ein wunderschön gestaltetes und humorvolles Buch vor, das die Welt aus dem Blickwinkel eines erfahrenen Katers betrachtet. So arbeitet er sich thematisch an allem ab, was für ihn wichtig oder völlig unverständlich ist. Zu letzterem gehört zum Beispiel die merkwürdige Angewohnheit der Menschen, sich mit Wasser zu putzen. Wasser ist doch nur zum Trinken da. Oder dieses Rätsel, warum die Menschen verreisen und dafür solche großen Kästen auf Rollen mit Sachen vollpacken. Oder noch schlimmer, ihn, den Kater, in die „Angsttasche“ stecken und mitnehmen.

Es macht sehr viel Spaß, diese skurrilen Ansichten von Kater Liam zu lesen, besonders, da sie von den witzigen und treffenden Zeichnungen der Autorin so perfekt illustriert werden. Leider kann man keines dieser kleinen Bilder, beispielsweise, wie der Kater seine Lieblingsplätze verteidigt, in einer Rezension zitieren, also bleibt nur: selbst lesen und sich daran erfreuen.

Jutta Bauer wurde für ihre Bücher schon mit vielen Preisen ausgezeichnet. Und Kater Liam hat sie vermutlich beim Schreiben dieses Buches mit samtpfotigen Kräften unterstützt.

Das Buch wird vom Verlag als Kinderbuch geführt, mir erscheint es jedoch für kleinere Kinder nicht geeignet, denn die pointierte Ironie wäre für sie nicht verständlich. Ich sehe darin eher ein wunderbares Geschenk für Katzenliebhaber, aber nicht nur für die.

Jutta Bauer: Kater Liam.
Hanser, Januar 2020.
56 Seiten, Taschenbuch, 10,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Renate Müller.

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