Julie Leuze: Sternschnuppenträume

sternDas Leben der 17-jährigen Svea ist in Schieflage geraten. Um das Geheimnis ihrer Familie zu wahren, verschließt sie sich vor den meisten ihrer Freunde. Nur Rieke kann sie noch trauen und die ist am Abend der Sommerferienparty ziemlich schnell betrunken. Svea zieht sich zurück in die Dünen des Strandes ihrer Nordseeinsel und will sich ihrer Trübsal hingeben. Doch einer kommt ihr dazwischen: Surferboy Nick, dem alle Mädchen zu Füßen liegen und der regelmäßig seine Freundin Astrid betrügt. Na, der hat ihr noch gefehlt. Und dann passiert das Unfassbare. Auch Nick hat Kummer und sie finden im wahrsten Sinne des Wortes auf einen Wellenlänge. Es kommt zu einem Kuss und danach ist beiden klar, eigentlich wollen sie nur den jeweils anderen. Zugeben können sie das aber nicht.

… und so beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel der schönsten Art. Svea macht Nick mit ihrem Exfreund eifersüchtig, Nick setzt alles daran, Astrid die heile Welt vorzuspielen. Nur damit sie nicht aneinander denken müssen. Aber das passiert sowieso ständig. Ganz egal zu welcher Tageszeit. Dabei könnten sie nicht mehr gebrauchen als einander. Denn auch in Nicks Familie ist alles nicht so golden wie es aus der Entfernung scheint. Er wohnt im Gegensatz zu Svea zwar in der gehobenen Gegend der Insel, hat aber keineswegs eine heile Familie. Es ist schön zu lesen, wie diese beiden verletzten Teenager sich einander allmählich öffnen. Die Story ist nicht neu, aber ganz toll umgesetzt. Nur die Wortwahl führt manchmal dazu, dass man schmunzeln muss. Liest man doch selten Worte wie „frohgemut“ in einem Jugendroman. Davon abgesehen ist „Sternschnuppenträume“ ein ganz toller Roman.

Erzählt wird die Geschichte aus beiden Perspektiven, sowohl der coole Nick, als auch die bedrückte Svea finden ihren Raum. Und die zwei könnten unterschiedlicher nicht sein. Genau das macht eine Qualität dieses Romans aus. Er lebt von den beiden Perspektiven, die sich abwechseln, ergänzen, widersprechen und miteinander streiten. Nebenher erfährt man etwas über die Seehund-Auffangstation der Insel und Nicks Hobby Kitesurfen. Alles fügt sich wie einem Puzzle wunderbar zusammen, nur die Protagonisten nicht. Die streiten, sticheln und wehren sich gegen ihre Gefühle.

Ein super Roman. Ganz tolles Lesefutter für Mädchen ab etwa 15 Jahren.

Julie Leuze: Sternschnuppenträume.
Egmont INK, April 2014.
352 Seiten, Gebundene Ausgabe, 14,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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