Juan Francisco Ferrándiz: Die Kathedrale des Himmels

Ein Buch mit mehr als 700 Seiten lässt LeserInnen auf ein episches Werk hoffen. Sie werden nicht enttäuscht. Ferrándiz Historien-Epos spielt im 9. Jahrhundert in der Spanischen Mark. Barcelona ist hier die südlichste Bastion der Christenheit und immer wieder den Angriffen der Sarazenen ausgesetzt. Wenig hilfreich ist in dieser Situation, dass der Adel nicht nur zerstritten, sondern auch überaus skrupellos ist.

Der junge Geistliche Frodoi wird überraschend neuer Bischof der Stadt und Region und empfindet dies anfangs eher als Strafe denn als Belobigung. Seine neue Würde ist mit scheinbar unlösbaren Aufgaben verbunden: Fertigstellung des Baus der Kathedrale von Barcelona und Befriedigung der Region. Doch Frodoi beschließt, die Aufgaben mutig anzugehen und führt bei seinem Einzug in die katalonische Stadt einen Zug neuer Siedler mit sich.

Unter diesen befinden sich auch Elisia und Gali. Sie haben sich dem neuen Bischof angeschlossen, um ihren Traum von einer eigenen Herberge zu verwirklichen.

Wie zu erwarten ist, hat es Frodoi, bei aller Entschlossen- und Klugheit, nicht einfach. Mächtige Gegner stellen sich seinen Plänen in den Weg und ob er seiner neuen Verbündeten, der Adeligen Goda, die ebenso schön wie geheimnisvoll ist, trauen kann, bleibt lange fraglich.

Ähnlich schwierig scheint auch die Verwirklichung der Träume und Hoffnungen von Elisia und Gali.

Ferrándiz stützt seinen Historienroman auf historische Ereignisse. Ihm gelingt mit „Die Kathedrale des Himmels“ ein großartiges Werk über eine dunkle Epoche spanischer und europäischer Geschichte. Da macht es fast gar nichts, dass sich LeserInnen gut fokussieren müssen, wollen sie die vielen Erzählstränge des Romans folgen.

Juan Francisco Ferrándiz schreibt neben seinem Hauptberuf als Rechtsanwalt und lebt in Valencia. Mit „Die Kathedrale des Himmels“ ist ihm ein grandioses Historienepos gelungen, das nicht nur Geschichtsfans begeistern wird.

Juan Francisco Ferrándiz: Die Kathedrale des Himmels.
HarperCollins, August 2020.
736 Seiten, Taschenbuch, 14,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Michael Pick.

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.