Jennifer L. Armentrout: Cursed: Die Hoffnung liegt hinter der Dunkelheit

Mit fünfzehn Jahren zu sterben ist eine Tragödie. Noch schlimmer ist es allerdings, von seiner magisch begabten kleinen Schwester wieder zum Leben erweckt zu werden. Das ist zumindest Embers Meinung. Vor zwei Jahren starb sie bei einem Autounfall und wurde von ihrer Schwester zurückgebracht, doch das hatte Folgen: Seit diesem Zeitpunkt, stirbt alles Lebendige, was Ember berührt; Pflanzen, Tiere, Menschen.

Nicht nur, dass dieser Fluch ihr Privatleben extrem einschränkt, seit dem Unfall, bei dem auch ihr Vater ums Leben kam, befindet ihre Mutter sich in einem Schockzustand und Ember trägt die alleinige Verantwortung für ihre inzwischen fünf Jahre alte Schwester Olivia.

All dies führt dazu, dass Ember sich von ihren Mitmenschen abschottet, vor allem aus Angst, jemanden mit einer Berührung zu töten. Bei einem Übergriff auf sie geschieht das Entsetzliche: Ihr Angreifer stirbt.

Was folgt, ist eine Kette unvorhergesehener Ereignisse: Ember und Olivia werden entführt und landen im Haus eines Mannes, der Kindern ein Zuhause gibt, die ebenso übernatürliche Gaben haben, wie die beiden. Über Embers Anwesenheit ist niemand erfreut. Während Olivias Gabe als Wunder angesehen wird, soll ihre unnatürlich und nur durch ihren Tod hergeführt worden sein.

Der Einzige, der Ember unterstützt und sogar anbietet, ihr zu helfen, ihre Gabe zu kontrollieren, ist Hayden, der Adoptivsohn des Entführers, selbst mit einer übernatürlichen Gabe ausgestattet. Obwohl sie nicht wirklich daran glaubt, beginnt Ember mit Hayden zu trainieren, denn sie würde alles dafür tun, Olivia wieder in die Arme schließen zu können. Und vielleicht auch Hayden zu küssen.

Doch über der Situation, an die Ember sich langsam gewöhnt, liegt ein Schatten: Jemand versucht sie zu töten. Denn diese Person ist der Meinung: Tote sollten Tod bleiben.

Die Geschichte von den beiden Schwestern mit den gegenteiligen Gaben, die Jennifer L. Armentrout mit „Cursed“ erzählt, ist eine wirklich interessante Idee. Die beiden wachsen einen sofort ans Herz: Olivia, die eigentlich nur ein kleines Kind ist, das seine Gabe dafür einsetzt, ein Haustier wiederzubeleben und die gar nicht richtig versteht, was sie eigentlich tut und Ember, die ihr normales Leben ohne Zögern hinter sich gelassen hat, um für ihre kleine Schwester da zu sein und die gleichzeitig davon überzeugt ist, als Wiedererweckte keine Seele zu haben.

Die Geschichte ist unterhaltsam und obwohl das englische Original bereits 2012 erschien, sehr aktuell in Sprache und Details. Schade ist aber, dass am Ende des Buches mehr Fragen offen stehen, als im gesamten Verlauf geklärt werden. „Cursed“ war als Einzelband geplant, verhält sich jedoch wie der Auftakt zu einer Serie. Dass die Originalausgabe bereits 2012 erschien, macht deutlich, dass es wohl nie zu einer Weiterführung kommen wird, was sehr schade ist, denn Geschichte und Charaktere haben definitiv das nötige Potenzial.

Trotz des offenen Endes kann „Cursed“ empfohlen werden, denn sowohl Handlung als auch Erzählweise haben einen starken Unterhaltungswert und machen das Buch zu dem richtigen Begleiter an dunklen und regnerischen Tagen.

Jennifer L. Armentrout: Cursed: Die Hoffnung liegt hinter der Dunkelheit.
ivi, Oktober 2020.
400 Seiten, Taschenbuch, 15,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Isabella M. Banger.

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Ein Kommentar zu “Jennifer L. Armentrout: Cursed: Die Hoffnung liegt hinter der Dunkelheit

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