Jennifer Estep: Black Blade 03: Die helle Flamme der Magie

Stellen sie sich eine Welt vor, in der Einzelne magische Gaben haben. Der eine Begabte hat ein Talent für Stärke, der nächste für Schnelligkeit oder für das Heilen. Willkommen on Cloudburst Falls, der Stadt, in der die so Begabten leben. Sie haben sich in einzelne Familien aufgesplittet, die die Stadt unter sich aufgeteilt hat. Das erinnert sie jetzt an die Mafia-Clans aus Sizilien und New York, die ihre Reviere auch klar gegeneinander abgeschottet haben. Stimmt, so ähnlich ist es auch in Falls.

Ich bin Lila Merriweather, Meisterdiebin und seit Kurzem Leibwächterin des Sinclair Erben. Dass ich mich in den tollen Typ verliebt habe – und er sich in mich – war nicht vorgesehen. Genauso wenig, wie dass die Draconis mittels magischer Waffen versuchen würden, alle anderen Familien auszurotten. Gut, dass ich zusammen mit meinen Freunden die letzten zwei Wochen damit verbracht habe, die magischen Waffen gegen unwirksame Repliken auszutauschen. Jetzt sind Victor Draconi und sein Sohn Blake so richtig angefressen und blasen erst recht zur Sturm auf die Familien. Fast alle Sinclairs werden getötet oder gefangen genommen, nur Devon, einem Freund und mir gelingt die Flucht. Erwähnte ich schon, dass ich mit Victor Draconi eine Rechnung offen habe? Der Mord an meiner Mutter ist ungesühnt, und jetzt haben er und sein missratener Zögling meine neue Familie angegriffen – böser Fehler sage ich nur, ganz böser Fehler …

Der Abschluss der Black Balde Trilogie liegt hinter mir. Jennifer Estep hat mit ihren Romanen um die „Mythos Academy“ und den „Elemental Assassins“ bewiesen, dass sie packend zu schreiben versteht. Und auch die ersten beiden Bände der Black Blade Reihe lasen sich faszinierend und fesselnd auf einen Rutsch durch.

Um so enttäuschter blieb ich nach dem jetzt vorgelegtem Abschluss der Reihe zurück! Es reihen sich unlogische Geschehnisse, nicht nachvollziehbare Handlungsweisen, Entscheidungen und Brüche nur so an sich. Man muss sich das einmal vorstellen – da setzt der Mann, der Lilas Mutter grausam ermordet hat alle anderen Familien gefangen, und fängt an diese ermorden zu lassen. Unsere Lila sieht ihren Geliebten, der kurz davor steht von Blake gemeuchelt zu werden und was macht sie?

Nicht etwa, dass sie dem psychopathischen Unsympath das Messer ins Herz rammt, nein, sie versetzt ihm mit dem Griff ihres Messers einen Schlag auf die Nase. Wohlgemerkt, dies während um sie herum ihre Freunde grausam abgeschlachtet werden.

Das geht dann so weiter – immer wieder haben Lila und ihre Freunde die Möglichkeit ohne große Gefahr fürs eigene Leben den Gegner endgültig auszuschalten – allein, sie lassen Blake immer wieder laufen. Logisch ist anders!

Dazu gesellen sich dann seitenweise Info-Dumps zur Geschichte der Familien, der Geschehnisse der Vergangenheit und insbesondere der Gründe für die Ermordung von Lilas Mutter. Unser Bösewicht rühmt sich ausgiebig seiner Taten – sorry Mrs. Estep, aber das können sie eigentlich viel, viel besser!

Zum Finale kommt es dann zum lange erwarteten Showdown – mit bekanntem Ausgang und dem Friede, Freude, Eierkuchen Happy-Ende. Nein, nach zwei wirklich tollen ersten Romanen der Trilogie war dies leider nur eine riesige Enttäuschung.

Jennifer Estep: Black Blade 03: Die helle Flamme der Magie.
ivi, Oktober 2016.
336 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Carsten Kuhr.

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