J. R. Ward: Black Dagger 21: Seelenprinz

blackWas haben die Black Dagger und ihr König in den letzten Jahren nicht für Schicksalsschläge einstecken müssen. Nicht nur im Kampf gegen die Lesser Omegas, auch aus den eigenen Reihen droht ihnen Unbill. Nicht genug damit, dass ihr König seit einiger Zeit erblindet ist, renegate Vampire aus der alten Welt versuchen Warth zu ermorden und die Herrschaft über die Bluttrinker an sich zu reißen.
Aus Europa kommend benötigen sie dringend Vampirinnen, die sie nähren. Dass sich ihr Anführer in eine der Auserwählten der Jungfrau der Schrift verliebt und sich gebunden hat, trägt auch nicht unbedingt zur Beruhigung der Lage oder gar zur Deeskalation bei.

Währenddessen ist der Vampirkrieger Blay weiterhin in seinen Freund Qhuinn verliebt, der ihn unzählige Male zurückgewiesen hat. Dass Qhuinn ausgerechnet mit Layla, der Auserwählten an die sich Xcor, der Anführer der Rebellen gebunden hat ein Kind gezeugt hat, erweist sich als explosiv. Als Layla ihr Kind zu verlieren droht, ist der junge Krieger nicht mehr er selbst. Dabei hat er seine Tochter doch vor der Tür des Schleiers selbst gesehen – wie kann die Todesvision irren?
Dass er in seiner Verzweiflung endlich Blay näher kommt, ist da nur ein schwacher Trost …

Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass J. R. Ward ihre Liste sexueller Neigungen nach und nach abarbeitet. Nach expliziter Darstellung des hetero-sexuellen Akts und sado-maso Praktiken gerät nun die gleichgeschlechtliche Liebe in ihren Fokus. Die entsprechenden Beschreibungen fallen plakativ aus und pendeln zwischen wilder, animalischer Lust und emotionaler Verwerfungen. Es geht zu, wie in Telenovelas, wenn unsere Liebenden zueinander nicht finden, sich verletzen und dann doch nicht voneinander lassen können.

Die Grundhandlung – ja es gibt noch ein solches Gerüst – um die renegaten Vampire aus der alten Welt geht dagegen kaum voran. Der direkte Konflikt wird nun seit einigen Bänden vorbereitet, ohne dass die Kämpfe wirklich ausbrechen würden. Um es deutlich zu sagen – Ward schwafelt und schindet Seiten.

Auch vorliegender Band enthält wiederum nur die erste Hälfte des Originalromans. Trotzdem füllt die Autorin mühelos über 450 Seiten – hier wird die Geduld des Lesers doch arg strapaziert, zumal wenig wirklich Bedeutsames passiert. So bleibt ein zwiespältiger Geschmack, dass Vieles angeschnitten, wenig, zu wenig jedoch wirklich vorangetrieben wird und die Handlung auf der Stelle tritt.

J. R. Ward: Black Dagger 21: Seelenprinz.
Heyne, Oktober 2013.
464 Seiten, Taschenbuch, 8,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Carsten Kuhr.

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