Ian Rankin: Das Gesetz des Sterbens

Das Gesetz des Sterbens von Ian RankinDetective Inspector Shioban Clarke untersucht den Tod eines berühmten Anwalts in Edinburgh. Auf den ersten Blick scheint es so, als habe ein Einbrecher ihn in seiner Wohnung erschlagen. Doch in seiner Brieftasche findet man eine an ihn gerichtete Botschaft: „Ich werde dich finden für das, was du getan hast.“ Seltsamerweise hat Edinburghs Unterweltgröße Big Ger Cafferty die gleiche Botschaft erhalten – kurz, bevor auf ihn geschossen wurde. Clarke kommt mir ihrer Untersuchung nicht weiter und so bittet sie den mittlerweile in den Ruhestand versetzten John Rebus um Hilfe. Er ist der einzige, mit dem Cafferty zu sprechen bereit ist. Steckt hinter dem Verbrechen vielleicht ein Verbrecherclan aus Glasgow, der sich zurzeit in Edinburgh aufhält und in dessen Beobachtung auch Malcolm Fox involviert ist?
Auch Band 20 um den eigensinnigen Ermittler John Rebus vermag wieder auf voller Linie zu überzeugen. Von seiner Kauzigkeit hat Rebus nur wenig abgelegt, auch wenn er im aktuellen Fall etwas menschlicher, fast schon weniger zynisch wirkt. Dies mag daran liegen, dass die eigentliche Krimihandlung in  „Das Gesetz des Sterbens“ ein wenig in den Hintergrund gerät, was der Geschichte aber keineswegs schadet. Denn es geht um gewichtige, nachdenklich machende Themen, wie das Thema des Älterwerdens, des nicht aufhören Könnens, wie  es an Rebus und Cafferty gezeigt wird. Rebus, der zum wiederholten Male aus dem Ruhestand zurückkehrt und auch Cafferty, der nicht loslassen kann, um  sein Spielfeld Jüngeren zu überlassen. Sie müssen weitermachen, schon allein, weil sie sonst keinen Lebensinhalt mehr haben. Nur so kriegen sie die nötige Bestätigung, dass sie noch gebraucht werden. Ist dies nicht auch ein Spiegelbild unserer Zeit?
Des Weiteren geht es um das Verhältnis zwischen Vätern und Söhnen – Joe Stark, der versucht, etwas zu fühlen, als sein Sohn Dennis stirbt; Malcolm Fox, der eigentlich am Bett seines sterbenden Vaters sitzen und mit ihm ins Reine kommen sollte, sich aber stattdessen in waghalsigen Ermittlungen zu beweisen versucht. Und auch bei Rebus selbst spielt dieses Thema der Wiedergutmachung eine Rolle, was sich im Besuch seiner Tochter und Enkelin zeigt.
War dies die letzte Begegnung mit ihm? Ich glaube – und hoffe – nicht!

Ian Rankin: Das Gesetz des Sterbens.
Manhattan, Mai 2016.
480 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Nadine Roggow.

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