Hugh Howey: Level, gelesen von Peter Bieringer

levelIn etwa 40 Jahren, genauer im Jahr 2049 ist ein Ende der Menschheit absehbar. Es kriselt an allen Ecken und Enden und der große Knall scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Die wenigsten wollen das wahrhaben, auch der junge Architekt Donald Keene lebt sein Leben, als würde es immer so weitergehen. Er kann – oder will – nicht begreifen, was sein neuer Boss, Senator Thurman, im Sinn hat, als er ihn mit dem Bau von riesigen Silos beauftragt. Bis es zu spät ist und er sich gerade eben noch in eines seiner eigenen Silos retten kann. Von da an ist er Teil eines Systems, das er nur mühevoll im Verlauf von vielen Jahren begreift.

Solo hieß einmal James. Das ist lange her und war zu einer Zeit, in der sein Silo noch voller Leben war. Damals hatte er Mutter und Vater und Freunde, aber dann – er war noch zu jung, um es zu verstehen – brach eine Revolte aus und die wenigen Überlebenden hatten nur das Ziel, in seinen Schutzraum einzudringen und ihn zu töten. Aber er überlebt, wird erwachsen, wird alt, bleibt allein zurück.

„Level“ ist der zweite Teil der „Silo“-Trilogie und erzählt, wie die Silos einst entstanden. Aber es ist mehr als ein Prequel, denn in wilden Zeitsprüngen wird sowohl Donalds als auch Solos Geschichte erzählt bis zu dem Zeitpunkt, als „Level“ endete und ein winziges Stück darüber hinaus. Aber keine Angst, es gibt keine langweiligen Wiederholungen, sondern jede Menge aha-Effekte, wenn man „Level“ bereits kennt. Das Hörbuch spielt geschickt mit den Zeiten, am Anfang verwirrt das etwas, aber nachdem man in den mehreren miteinander verflochtenen Geschichten erst mal drin ist, ist es nicht mehr schwer, den Überblick zu behalten. Mehr und mehr fragt man sich, was das für Menschen sind, die das System der Silos ersonnen haben und worauf sie eigentlich hinauswollten und Donalds Geschichte führt den Zuhörer Stück für Stück näher an die Lösung heran. Als die Aufklärung zum Greifen nahe ist, endet das Hörbuch mit einem dermaßen brutalen Cliffhanger, dass ich erst mal nachgesehen habe, ob beim Laden auf den iPod vielleicht die letzten Dateien verloren gegangen sind (hier wäre ein Abspann wirklich sinnvoll gewesen). Aber nein, das Hörbuch endet wirklich so und ich werde mich gedulden müssen, bis der dritte Teil endlich fertig ist.

Gelesen von einem hervorragenden Peter Bieringer wird der Zuhörer tief in das Leben der Menschen nach der Katastrophe hineingezogen. Solos Einsamkeit, aber auch seine Naivität kommen genauso klar durch den Lautsprecher wie Donalds Entsetzen, aber auch seine Hoffnung.

Fazit: Spannend, super Grundidee, exzentrische, aber tolle Erzählweise, guter Science Fiction.

Hugh Howey: Level, gelesen von Peter Bieringer .
Osterwold Audio, August 2014.
2 mp3-CDs, 19,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

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