Holger Wolandt (Hrsg): Tod am Fjord: Mörderische Geschichten aus Norwegen

Pünktlich zur Frankfurter Buchmesse im Oktober, wo Norwegen 2019 Gastland war, ist im Piper-Verlag die Anthologie Tod am Fjord erschienen. Die sechzehn spannenden Geschichten aus Skandinavien, die Herausgeber Holger Wolandt hierfür ausgewählt hat, lesen sich mal humorig, mal unheilvoll. Die Autoren sind Ingvar Ambjørnsen mit der Erzählung Der Silberfjord, Jo Nesbø und seine Geschichte Serum, Lars Saabye Christensen (Schlachtung), Levi Henriksen (Julian Johnsen), Jonny Halberg (Persona) und weitere.

Finstere Abgründe finden sich in vielen Schattierungen.

So geht es zum Beispiel im Kurzkrimi Der Wolf und die Rotkäppchen von Unni Lindell um einen perfiden Handlungsablauf mit Telefonterror, in der der Wolf letztlich das Sinnbild von vererbtem Hass ist.

Anne B. Ragde thematisiert in Do not disturb das Verhältnis ihrer Protagonistin mit einem ihrem Arbeitskollegen, einem verheirateten Mann.

Von Roy Jacobsen lesen wir eine dramatische Geschichte über einen Kampf ums Überleben bei stürmischer See, wobei der Motor eines Bootes versagt. Außerdem geht es um die Menschen eines Dorfes, die scheinbar alle zusammenhalten.

Karin Fossum beschreibt in Nancy die Tragödie um den jungen Kåre mit seinem Handicap und der täuschend echt wirkenden Nancy, die zu seiner ständigen Begleiterin wird.

In den Kurzkrimis aus dem hohen Norden ist das Gänsehautfeeling ganz verschieden ausgeprägt, lauerndes Unheil ist überall präsent.

Holger Wolandt (Hrsg.): Tod am Fjord: Mörderische Geschichten aus Norwegen.
Piper, Oktober 2019.
352 Seiten, Taschenbuch, 11,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Annegret Glock.

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