Grégoire Delacourt: Die vier Jahreszeiten des Sommers

sommerEs gibt Stellen in diesem Buch, da kommen Dir echt die Tränen. Selten war ich dem Tod literarisch so nahe. Wir befinden uns in der Hauptsache im Sommer des Jahres 1999, und hier speziell am letzten 14. Juli des letzten Jahrtausends, dem Nationalfeiertag Frankreichs, an einem Strand der Normandie im Badeort Le Touquet. Das Leben von ursprünglich vier Paaren kreuzt sich im Laufe der (Welt-)Geschichte. Das älteste Pärchen traf sich an diesem Strand auf der Flucht vor Bomben in der von Deutschen besetzten Normandie. Mit diesem Paar erleben wir auch die eindringlichsten Momente, Momente der Endlichkeit, der Schönheit des Lebens, der Liebe und vor allem die Momente des Alterns.

Dazwischen mit leichter Hand verfasste Geschichten von Protagonisten die ihre ersten Liebe erleben, oder die, die vor einer enttäuschten Liebe fliehen. Wir erleben Gegenwartsfluchten in schlechten Gedichten formuliert, ohne dass wir diese selbst lesen müssen; kurz, wir erleben das ganze Leben, mit allem, was dazu gehört. Ein toller, tiefsinniger Roman, der die Lebensgeschichten der Akteure kunstvoll miteinander verwebt und zwar so, dass die sich zwar begegnen, aber eigentlich nichts voneinander wissen. Sehr empfehlenswert!

Grégoire Delacourt: Die vier Jahreszeiten des Sommers.
Atlantik, Juli 2016.
192 Seiten, Gebundene Ausgabe, 18,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Fred Ape.

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