Flurin Jecker: Ultraviolett

„Ultraviolett“ hat mich ab den ersten Seiten regelrecht in einen Leserausch versetzt. Es ist ein Buch über Freundschaft, Schmerz, Liebe, Selbstfindung, Verlust, Ängste, Technokultur und über all jene Dinge, die uns junge Erwachsene ausmachen – abgrundtief ehrlich und realistisch.

Der Autor präsentiert uns interessante Portraits von außergewöhnlichen Menschen, deren Leben keineswegs glatt und einfach sind, sondern geprägt von Einschnitten, Abstürzen und Ereignissen. Allen voran Held, den Hauptprotagonisten, der schon jahrelang durch Berlins Technoclubnächte tanzt, um so einiges in seinem Leben zu verdrängen. Man spürt, wie haltlos er ist und mit sich und der Welt ringt. Er stürzt sich hinein ins Nachtleben und geht darin fast verloren, bis er Mira kennenlernt. Doch der berauschende Nebel und die Geister, die ihn heimsuchen, sind längst nicht verschwunden. Das perfekte Leben für ihn scheint wie eine nie endende Party, auf der er einfach nicht aufhören will, zu tanzen.

Im Laufe der Handlung konnte ich wunderschön beschriebene introspektive Einsichten in die bedrückende Seelenlandschaft von Held gewinnen, die mich sehr berührt haben. Auf manchen Seiten ging zwar ein wenig der Esprit verloren, dennoch hat Flurin Jecker eine hervorragende Mixtur aus Sprache, Figuren, Pointe und Popkultur-Atmosphäre geschaffen, die absolut lesenswert ist.

Flurin Jecker: Ultraviolett.
Haymon Verlag, August 2021.
224 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,90 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Olivia Grove.

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