Eoin Colfer: Hinterher ist man immer tot, gelesen von Peter Lohmeyer

danDan McEvoy ist Ex-Soldat und möchte eigentlich nur seine Ruhe haben. Genauer gesagt möchte er nur in Ruhe mit seiner durchgeknallten Freundin auf dem Sofa sitzen und so wenig wie möglich tun. Das gelingt ihm aber nicht, denn er wird durch sich immer mehr verwirrende Handlungsstränge quer durch New York gehetzt, landet als Hauptdarsteller in einem eindeutig nicht für Jugendliche vorgesehnen Video und schließlich in einem völlig verbeulten Auto im Fluss. Aus all diesen Situationen kann er sich halb durch Zufall, halb durch Fähigkeiten retten und bringt die Geschichte dem Zuhörer in einer knochentrockenhumorigen Art und Weise zu Gehör. Hervorragend rübergebracht von Peter Lohmeyer, der den Ich-Erzähler glaubhaft macht.

Insgesamt jedoch konnte die Geschichte mich nicht überzeugen. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, ich hätte einen Protagonisten noch nicht kennengelernt, aber er erzählt mir seine Erlebnisse wie mein bester Freund. Vermutlich liegt das in diesem Fall daran, dass ich den ersten Band dieser Serie des Jugendbuchautors für Erwachsene noch nicht kenne. Aber ich bin der Ansicht, ein Buch sollte auch für sich alleine funktionieren, ohne dass man als Zuhörer bei jedem zweiten Satz das Gefühl hat, etwas nicht verstanden zu haben. Insgesamt ist das Hörbuch witzig, lebt jedoch mehr vom Slapstick als von dem hintergründigen Humor, den ich von dem Autor aus seinen früheren Werken gewohnt bin. Als Colfer dann auch noch in die Klischeekiste „irische Familie kommt aus allen Ecken“ griff, bin ich endgültig geistig ausgestiegen.

Insgesamt schien mir die Geschichte keinen roten Faden zu haben, zumindest keinen, den ich hätte aufnehmen könne. Wie gesagt, vielleicht fehlen mir die Hintergrundinformationen aus dem ersten Band, aber so war die Geschichte für mich nur eine Aneinanderreihung von für sich durchaus witzigen Szenen, die nirgendwo erkennbar hinführten.

Eoin Colfer: Hinterher ist man immer tot, gelesen von Peter Lohmeyer.
Hörbuch Hamburg, Februar 2014.
5 CDs, 19,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

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