Diana Menschig: So finster, so kalt

diaMärchenadaptionen haben Hochkonjunktur. Diana Menschig hat sich der Geschichte um Hänsel und Gretel angenommen, aber sie hat sie nicht einfach in die moderne Zeit verlegt, sondern komplett neu gedeutet. Erzählt wird die Geschichte von Merle Hänssler, die als erfolgreiche Anwältin eigentlich mit beiden Beinen im Leben steht. Trotzdem zweifelt die doch so rational denkende Juristin mehr und mehr an ihrem Verstand, als sie nach dem Tod ihrer Großmutter deren einsam im Wald gelegenes Häuschen besucht. Sie findet die Aufzeichnungen eines gewissen Johannes, der Ende des 16. Jahrhunderts gelebt hat und die Geschichte mit der Hexe und seiner Schwester so ganz anders in Erinnerung hatte.

Aber es geht nicht nur um Geschichten und Sagen, es geht auch um Kinder, die ganz real aus dem Dorf verschwinden. Es geht um einen Märchenforscher, der ausgerechnet Wolf heißt und Merle ganz konkret nachstellt. Und bei all dem ist sich Merle ihres eigenen Verstandes nicht mehr sicher, denn ihr geschehen Dinge, die sich immer nur im Reich der Märchen und Sagen für möglich gehalten hatte.

Der Schwarzwald, den die Autorin sachkundig darstellt, bildet so die Kulisse für die Mischung als Urban-Fantasy und Märchen-Adaption, die einige Überraschung zu bieten hat und gut zu lesen ist.

Diana Menschig: So finster, so kalt.
Knaur, April 2014.
384 Seiten, Taschenbuch, 8,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

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