David Pedreira: Killing Moon

Der Mond im Jahre 2072: Die großen Wirtschaftsnationen haben Stationen bezogen auf dem Erdtrabanten und bauen dort verschiedenste auf der Erde benötigte Rohstoffe und Materialien ab. Auch Caden Dechert, Leiter der amerikanischen Station, baut mit seiner Mannschaft dort Helium-3 ab. Doch in letzter Zeit häufen sich die seltsamen Vorkommnisse auf der Mission. Dinge gehen kaputt, obwohl sie es nicht sollten, und dann passiert sogar ein Mord. Der erste Mord auf dem Mond. Ausgerechnet an einem allseits beliebten Mitglied der Mannschaft. Die hinterlassenen Spuren geben Rätsel auf, doch Dechert will nicht aufgeben, bis er den Mörder gestellt hat.

Ein Mord auf dem Mond und zahlreiche verwirrende Spuren in einer allseits lebensfeindlichen Umgebung. Der Mond ist – man kann es kaum anders formulieren – ein Pulverfass geworden. Mehrere Nationen wollen sich gegenseitig die Schuld für den Tod des Mannes in die Schuhe schieben und es droht, zu einer Eskalation zu kommen. Dechert und sein kleines eingeweihtes Team – unter ihnen ist übrigens auch eine etwas raubeinige Frau – müssen sensibel vorgehen, um den Fall aufzuklären. Dass schon an nächsten Tag ein militärischer Trupp in ihre kleine Basis einfällt, ist dabei nicht gerade eine große Hilfe.

„Killing Moon“ ist irgendwie coole Science-Fiction, weil sich der Roman nicht so im „Science“-Faktor seines Genres verliert. Es geht vordergründig nicht darum, all die wissenschaftlichen Berechnungen aufzuarbeiten, mit denen das Leben auf dem Mond möglich wurde. Das Leben dort ist mittlerweile möglich, knapp wird auch beschrieben, was alles dazu geführt hat. Das Augenmerk liegt aber auf den Menschen, ihren Lebensbedingungen, Wünschen und Träumen. Dabei ist die Geschichte sehr gekonnt erzählt, immer mal wieder spannend und durchweg gut zu lesen. Die Figuren sind allesamt etwas speziell, ihre Geschichte auf dem Mond mit den wenigen anderen Menschen als Austausch hat sie aber vielleicht auch dazu gemacht.

Ein gelungener, wenn auch nicht überragender Roman für all jene Leser und Leserinnen, die einfach mal eine gute Mondgeschichte ohne viel ausufernde technische Beschreibungen lesen wollen.

David Pedreira: Killing Moon.
Bastei Lübbe, Juni 2018.
352 Seiten, Taschenbuch, 10,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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