Daniela Katzenberger: Sei schlau, stell dich dumm

daniDie Katze hat ein Buch geschrieben. Allen Neidern also vorweg: Ja, sie kann schreiben. Vielleicht ein bisschen unstrukturiert, aber sie kann es. Im Buch Sei schlau, stell dich dumm versucht Daniela Katzenberger, die froh ist, nicht Chantalle heißen zu müssen, zu erklären, warum sie die Dinge so tut, wie sie sie tut. Nur bleibt eine Frage: Ist das Ergebnis ein Ratgeber, eine Biografie oder ein Blog auf Papier?

Die Katzenberger, Jahrgang 1986, plaudert frisch-fröhlich aus dem Nähkästchen, das heißt von Einschulung, Puff, Die-Tage-Bekommen, erster Wohnung und der Abneigung gegen Türen, die sie übrigens ihrem Bruder zu verdanken hat. Alles ganz nett zu lesen, vielleicht ein paar zu viele Schenkelklopfer, aber nach spätestens 50 Seiten fragt man sich doch, was das Buch eigentlich für eine Geschichte erzählen will. Es scheint ein Zwischenfazit auf dem Weg in eine große Karriere zu sein, die durch überladenen Witz jedoch an Ernsthaftigkeit verliert. Schade eigentlich.

Kurioser Weise hat mich das Buch an Meredith Haafs „Heult doch“ erinnert. Nicht, dass sich beide Autorinnen stilistisch ähneln oder sich die Themen auch nur überschneiden würden. Es ist eher der durchaus zu verspürende Drang der 80er Generation, sich mitteilen zu wollen, der jedoch an der Unbeholfenheit im Zusammenhang mit dem Medium Buch scheitert. Probiert es gern ein zweites Mal. Ich werde es auch lesen. Aber vielleicht ist ein Blog doch irgendwie angebrachter.

Daniela Katzenberger: Sei schlau, stell dich dumm.
Bastei Lübbe, Februar 2012.
232 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Annett Bergk.

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