Colleen Hoover & Tarryn Fisher: Never Never

Eines Morgens sitzt Charlie in der Schule und weiß nicht einmal mehr ihren eigenen Namen. Sie kann sich an nichts erinnern, nicht wo sie wohnt, wer zur ihrer Familie gehört und von dem Typen, der neben ihr sitzt und ihr Freund sein soll, weiß sie auch nichts. Silas ist der Typ neben ihr und ihm geht es genauso! Wer ist er und wer ist Charlie? Die beiden müssen sich gemeinsam auf eine Schatzsuche nach ihren eigenen Erinnerungen begeben und schnell wird klar, dass dies nicht einfach ist. Ihre Familien sind verfeindet seit einem Vorfall, Charlies Vater sitzt sogar im Gefängnis. Der Kontakt zwischen Charlie und Silas wird von keiner der Familien gern gesehen. Und dann finden die beiden auch noch heraus, dass sie einander betrogen haben. War das wirklich die ganz große Liebe zwischen ihnen?

Colleen Hoover steht für herzzerreißende, gefühlvolle Schmachtgeschichten mit gelegentlichem Sex und ganz vielen Irrungen und Wirrungen. Tarryn Fisher schreibt Thriller für Frauen. Wie passen diese beiden Autorinnen also zusammen und was kommt hinten raus? Auf jeden Fall kein Hoover-typischer Roman. Fans werden da eher enttäuscht sein. „Never Never“ kratzt bestenfalls an der Oberfläche und liefert einen unglaubwürdigen Ablauf der Geschichte, am Ende wird es sogar ganz abstrus und durcheinander. Irgendwie ist dieser Roman nicht gelungen.

Die Geschichte erinnert ein bisschen an ein neumodisches Romeo und Julia. Früher sind die Familien der beiden Jugendlichen gemeinsam in den Urlaub gefahren, man hatte eine gemeinsame Firma, in die beide Vermögen flossen. Da war es nur selbstverständlich, dass die Kinder irgendwann Gefühle füreinander entwickeln würden und ein Paar sein wollen. Das ist bei Silas und Charlie auch geschehen und seit mehr als zwei Jahren sind sie fest zusammen. Oder waren es? Wollten sie sich trennen? Die Schnitzeljagd nach den Erinnerungen wird zur Zerreißprobe, denn sie decken immer wieder neue Anzeichen auf, dass ihre Liebe nicht so perfekt gewesen sein kann.

Im Endeffekt liest man diesen Roman und dann ist auch gut so. Man muss nicht tagelang noch dran denken, man schwebt nicht auf Wolke Sieben wegen der tollen Hauptfiguren oder der schönen Handlung. Man liest „Never Never“ und das war’s. Deshalb nicht sonderlich zu empfehlen, selbst für Fans nicht.

Colleen Hoover & Tarryn Fisher: Never Never.
dtv, März 2018.
416 Seiten, Taschenbuch, 14,95 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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