Christian v. Ditfurth: Zwei Sekunden

zwei„Zwei Sekunden“ steht in einer Reihe mit den von mir gern gelesenen und prächtig beschriebenen Politthrillern „Oktoberfest“ von Christoph Scholden (2010) oder „Opernball“  von Josef Haslinger (1995). Mit dem vorliegenden Buch haben diese fiktiven Romane über Terroranschläge gemein, dass man ständig das Gefühl hat, ja, das kann sich jetzt heute oder spätestens morgen genau so abspielen.  Zudem sind sie alle drei exzellent recherchiert und entwickeln während des Lesens eine unglaubliche Spannung.

Wie so oft gesagt, man will das Buch gar nicht mehr weglegen. Bei „Zwei Sekunden“  geht es um einen Terroranschlag beim Staatsbesuch des russischen Präsidenten in Berlin. Nur um zwei Sekunden verpasst die Bombe die deutsche Bundeskanzlerin und Putin. Und sofort kommt die ganze Mischpoke von Geheimdiensten, Verfassungsschutz, BKA und sonstige Polizei ins Spiel. Aber irgendwie kommt keiner weiter. Auch mit gegenseitigen Verdächtigungen nicht. Man ahnt eben nicht wer dahinter steckt, doch bei einer Sache sind sich alle wohltuend doch einig: dieses Mal ist es nicht der islamische Staat. Trotzdem passt da nichts zusammen. Es sind nicht die Tschenenen und auch nicht die CIA. Deshalb muss ein Gehirn her. Eins, welches eher spürt, lauert, riecht, ahnt und Zeichen deuten kann, die andere längst als nutzlos verworfen haben.

Hauptkommissar Eugen de Bodt mit seinem Team wird an Bord gehievt und recherchiert auf seine besondere Art. Geschenkt auch hier, dass er ein Kommissar mit brüchiger Vita ist und dass es da ungeklärtes Verhältnis mit einer Kollegin aus seinem Team gibt. Irgendwie ist es auch ein Drehbuch. Aber eins, das in unsere Zeit passt, wo alles durchdreht und Angst zum medialen und politischen Geschäft wird. Ich glaube die Filmrechte sind schon vergeben – da müsste ich mich sehr täuschen. Ein Buch für alle, die dem Kitzel des nahen Terrors noch eine unterhaltende Seite abgewinnen können.

Christian v. Ditfurth: Zwei Sekunden.
carl’s books, August 2016.
464 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Fred Ape.

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