Michael Moorcock: Elric

Den weißhaarigen Albino mit seinem magischen Schwert einem Fan der Fantasy-Literatur vorzustellen, das hieße Eulen nach Athen tragen.

Wer noch nicht von dem zynischen, dekadenten und fluchbeladenen Anti-Hero gehört, besser gelesen hat, die oder der hat nicht nur ein überwältigendes Leseerlebnis versäumt, sie oder er kann auch nicht wirklich sagen, sich in der Fantasy auszukennen. Zusammen mit Tolkiens „Herr der Ringe“ gehören Elric und seine Brüder im Geiste (Corum und Hawkmoon) zu den Vorlagen, aus denen Fantasy-Autorinnen und Verfasser seit ihrem Erscheinen Inspiration gezogen haben. Moorcock hat das Genre, das bis dahin aus jungen, gesunden und wohlmeinenden Recken mit einer Mission bestand, kurzerhand revolutioniert. Er erzählt die Geschichte(n) eines Mannes, dessen Existenz von Leiden geprägt ist, der zu seinem magischen Schwert eine symbiotische Beziehung hegt, der seine Welt und sich selbst nicht mag. Auf dem Rubinthron zu Imrryr, der in der Träumenden Stadt residierend, herrscht Elric als König über das kleine, einst so mächtige und nach wie vor gefürchtete Melniboné.

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Tyler Whitesides: Das zerbrochene Reich des Ardor Benn

Was habe ich nicht schon alles auf mich genommen – ja, ich, der Meisterdieb, der Mann, der den ganzen gesammelten Hofstaat getäuscht und über den Tisch gezogen hat. Gestatten, Ardor Benn, der Name, Retter der Welt, Zeitreisender und Filou mit einer Vorliebe für süßes Gebäck.

Doch statt, dass man mir eine Statue errichtet, mich lobpreist und mit Gebäck überschüttet, muss ich, da kaum jemand von meinem Meisterwerk von List und Tücke weiß, mein Leben weiterhin im Verborgenen fristen.

Jetzt haben wir auch noch Krieg. Zu verdanken haben wir diesen einem skrupellosen Mann, der die Thronerben kurzerhand meucheln ließ und nun seinen Hintern auf dem unbequemen Thron breitdrückt.

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Carina Schnell: Die Todesbotin

Als Banshee ist es Eeries Aufgabe, Menschen zu töten. Als Kind wurde sie dazu auserwählt und nie ist es ihr in den Sinn gekommen, ihre Bestimmung zu hinterfragen. Bis der Rat ihr nächstes Opfer bestimmt: Adam, ein junger Doktorand, der in seiner Freizeit an Maschinen bastelt, wunderschöne Zeichnungen anfertigt, sich liebevoll um seine Katze kümmert und vor allem: der Eerie bei ihrer ersten Begegnung das Herz stielt.

Über Wochen beobachtet sie ihn im Verborgenen, immer mit der Ausrede, sicherstellen zu wollen, dass er tatsächlich eine Gefahr für sie und ihr Volk darstellt, bis sie die Wahrheit nicht länger verdrängen kann: Egal, was sie herausfindet, ihr Ziel ist es nicht länger, Adam zu töten, sondern ihn zu beschützen.

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Bridget Collins u.a.: Schaurige Nächte

Wer auf beliebte Gruselzutaten wie eingemauerte Skelette, Geister in alten Gemäuern oder Rollstühle von Verstorbenen steht, die sich selbst in Bewegung setzen, der sollte den Kauf der Horror-Anthologie „Schaurige Nächte“ in Erwägung ziehen.

Sie stammt aus England, dem Mutterland des viktorianischen Schauerromans, und in ihr sind die Geschichten von acht Autorinnen und Autoren versammelt, die allesamt schon ihre Lorbeeren auf dem Gruselsektor gesammelt haben – wie Laura Purcell, die zuletzt mit „Die stillen Gefährten“ oder „Das Porzellanhaus“ für Furore gesorgt hat – oder Bridget Collins, die preisgekrönte Autorin der Jugendbücher „Die verborgenen Stimmen der Bücher“ und „Das große Spiel“.

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Jennifer Estep: Sense of Winter

Es ist Weihnachten und das verschneite Bergdörfchen könnte so schön sein – gerade wenn man zu Gast auf Burg Tannenbaum ist, dem Wintersitz der mächtigen und reichen Eisen-Familie. Nur haben Spione leider keine Ferien und eingeladen sind Charlotte und Desmond auch nicht wirklich. Stattdessen haben sie sich bei den Feierlichkeiten eingeschleust, um zwischen dem glitzernden Weihnachtsschmuck und den gigantischen Nussknacker-Dekorationen eine Mission zu erfüllen: Informationen über Henrika Hyde sammeln, die brutale wie magische Unterwelt-Verbrecherin.

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C. K. McDonnell: Love will tear us apart

Manchester ist berühmt für seine zwei namenhaften Fußballclubs, dazu gibt es einige alte Häuser und eine Zeitung, wie es sie im UK nirgends sonst gibt! Die Stranger Times widmet sich in den Artikeln all dem, was seriöse Zeitungen nicht mal mit der Kneifzange anfassen. UFO-Sichtungen, das Monster von Loch Ness, Vampire und Dämonen, selbst Engel und Ehefrauen von Autobahnen werden hier gewürdigt.

Kopf hinter der Zeitung ist deren Herausgeber Vincent Bancroft. Einst war er der Enthüllungsjournalist schlechthin, ein Mann, der mehr Politiker und Banker entlarvt und auf die Anklagebank geschickt hat, als all seine Kollegen zusammen. Dann starb seine Frau – der krasse Absturz folgte.

Die Stranger Times, sein cholerischen Naturell und die Flasche mit dem Hochprozentigen sind nun seine Begleiter. Doch dann fasst er plötzlich und unerwartet Hoffnung. Könnte es sein, dass seine Frau doch noch irgendwie präsent ist, dass sie ihm Nachrichten, Hilferufe aus dem Grab sendet?

Bancroft kümmert sich nur mehr um diese, seine neue Obsession, Hannah, seine Vertreterin, hat überraschend fristlos gekündigt, um sich in eine Wellnessoase zu begeben. Hier soll sie im Auftrag der Begründer, unsterblicher Magier, die die Welt aus der zweiten Reihe heraus regieren, dem Rätsel um den sprunghaften und letztlich letalen Auswirkung bei den Insassen des Instituts auf die Spur kommen.

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Brigid Kemmerer: Trotze der Nacht

Der Heyne Verlag hat sich entschlossen, nach der „Schwur“-Reihe eine weitere Fantasy-Reihe von Brigid Kemmerer ins Deutsche zu übersetzten. Ich finde das toll, ich liebe diese Autorin, ob mit oder ohne Fantasy- oder Märchenanteil. Die Autorin lässt sich zwar auch gut im Original lesen, aber ich mag zur Entspannung eher die Übersetzungen.

„Trotze der Nacht“ ist eine Enemies to Lovers Erzählung zwischen dem reichen Prinzen (Corrick) und der armen Apothekerin (Tessa). Nein, auch wenn die beiden sich über viele Windungen kennenlernen, das ist kein Spoiler, das steht auf der Buchrückseite. Kandala ist ein Märchenkönigreich, in dem die Apothekertochter Tessa ihr Bestes tut, um auch dem armen Teil der Bevölkerung einen Anteil an der einzig wirksamen Medizin gegen die grassierende Seuche zukommen zu lassen. Ihr Vater tat das bereits und es kostete ihn das Leben.

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Torsten Weitze: Der Turm der Bettler

Niri hat es wirklich nicht einfach im Leben. Dass ihr Vater den Aeldae angehörte, dem Volk, das über Generationen alle anderen Völker der Welt gnadenlos versklavte, bewirkt, dass so gut wie jeder, dem sie begegnet, ihr mit Misstrauen, ja Abscheu gegenübertritt. Dass damals Malkar, der Gott des Feuers, den Gott des Himmels und Schirmherr der Aeldae tötete, führte zu einer Umkehrung des bisherigen Machtverhältnisses.

Bislang hat Niri es, dank ihres menschlichen Oheims, als Kohlenmädchen verstanden, auf den Straßen Oheims zu überleben. Als ihr Onkel aber stirbt, steht sie plötzlich gänzlich ohne Hilfe, ohne Vertraute, ohne Freunde da.

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Vanessa Len: Only a Monster

Auch wenn der Roman von Vanessa Len die anscheinend unvermeidliche Liebesgeschichte enthält, ist er doch so viel mehr als das.

Joan verbringt die Ferien in London bei der Familie ihrer verstorbenen Mutter. Sie ist ein Kind aus zwei Welten, denn ihr Vater stammt aus China. Aber noch etwas ganz anderes unterschied ihn von ihrer Mutter und das erwacht jetzt in Joan. Weil sie sich für Geschichte interessiert, hat sie einen Sommerjob im Museum, dort lernt sie Nick kennen und die beiden verabreden sich. Aber zu dem Treffen kommt es nie, denn Joan stolpert gegen einen Nachbarn und plötzlich ist es Nacht. Joans Großmutter ist darüber deutlich weniger verblüfft als Joan selbst und erklärt ihr die besondere Gabe der Hunts, der Familie ihrer Mutter: Sie sind Monster.

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Danielle Trussoni: Ingenium: Das erste Rätsel

Mike Brink war ein ganz normaler Teenager, der von einem Footballstipendium träumte. Bis er in einem Spiel einen Unfall hat und von da an eine Inselbegabung. Es hat viel mit Mathematik und Mustern zu tun, jedenfalls befähigt ihn das, jedwede Rätsel nicht nur lösen zu können, sondern auch zu wollen. Aus dem Drama, fast der Tragödie, ist eine Stärke geworden. Mike hat am MIT studiert und ist ein gefragter Rätselmacher und -löser. Eines Tages wird er gebeten, eine vor Jahren wegen Mordes verurteilte Schriftstellerin in der Psychiatrie zu besuchen. Sie hat ein Rätsel für ihn …

Ich mochte Mike Brink und wie die Autorin den Charakter aufgebaut hat. Er hat eine nicht einfache Geschichte, aber er hat sein Leben angepackt und was draus gemacht – das Beste, was er eben konnte.

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