Miranda Malins: Die Tochter der Rebellion: Cromwells Töchter 02

Die Historikerin und Autorin Miranda Malins war schon als Teenager von Oliver Cromwell fasziniert. Eine Umfrage der BBC ergab 2006, dass dieser zu den 100 wichtigsten Briten zähle. Dies liegt unter anderem an seinem Geschick, Allianzen zu bilden, um bei König Charles I. mehr Freiheit durchzusetzen.

Er und viele andere vertraten die Meinung, immer neue Steuererhöhungen für Kriege seien nicht mehr hinnehmbar, wenn die Bevölkerung an Hunger litt. Aus dem Aufbegehren des Parlaments entwickelten sich immer neue Auseinandersetzungen, die die Briten in zwei politische Lager teilte und schließlich zu blutigen Bürgerkriegen führten.

Während der Trilogieauftakt mit Frances, der jüngsten Tochter des Königsmörders, zu dem Zeitpunkt beginnt, als der Vater Oliver seine größte Macht entfaltet hat, beginnt der zweite Band mit seinem politischen Aufstieg. Oliver Cromwells älteste Tochter Bridget erzählt, wie ihr Vater nach seinem gesellschaftlichen Abstieg erneut zu Geld und Würden gekommen ist. Sie und ihre acht Geschwister erleben unruhige politische Zeiten, die unter anderem von Extremen geprägt sind.

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Nathan Harris: Die Süße von Wasser

Nathan Harris, Jahrgang 1991, wird als große Entdeckung am Autorenhimmel gefeiert. Sein Roman „Die Süße des Wassers“ war auf Anhieb ein Bestseller und die Literaturkritik voller Lob. Dabei behandelt das Buch ein schwieriges Thema, eine dunkle Zeit in der Geschichte der USA, deren Schatten bis in die Gegenwart reichen.

George Walker ist ein Eigenbrötler, der gerne kocht oder in philosophierende Gedanken versunken durch den Wald auf seinem Land streift. Sein Vater war einst der größte Grundbesitzer von Old Ox, einem kleinen Städtchen in Georgia in den Südstaaten der USA. George lebt mit seiner Frau Isabelle noch immer im elterlichen Blockhaus und bisher bestritt er seinen Lebensunterhalt, indem er das ererbte Land Stück um Stück an interessierte Nachbarn verkaufte.

Doch nun ist Krieg. Die Kämpfe zwischen der Union, bzw. den Nordstaaten und den Konföderierten im Süden liegen in den letzten Zügen, die Sklaverei ist per Dekret beendet. Durch den besten Freund seines Sohnes Caleb erhält George Nachricht von dessen Tod an der Front. Während sich Isabelle mit ihrem Schmerz in Calebs Zimmer verschanzt, überwindet George seine Sprachlosigkeit mit einem neuen Projekt: Er will sein Land nutzen. Bei einem Streifzug durch den Wald hatte er zwei ehemalige Sklaven getroffen. Prentiss und Landry mussten bis vor kurzem auf der Plantage von Georges Nachbarn schuften und brauchen Geld, um im Norden eine Existenz aufbauen zu können. George bietet ihnen an, für fairen Lohn bei ihm zu arbeiten. In Old Ox macht er sich damit vor allem Feinde.

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Axel S. Meyer: Der Sonne so nah

Der Wunsch zu fliegen wird häufig mit Ikarus verbunden. Sein Erfolg, immer höher und höher zu fliegen, endete bekanntlich mit einem tödlichen Unfall. Manche mochten dies als Mahnung verstehen. Für Otto Lilienthal und seinen Bruder Gustav war es ein Traum. Wie ein Storch zu fliegen war ihr Ziel. Schon als Kinder glaubten sie, die an ihren Armen befestigten Flügel reichten für einen Flug aus. Sie wurden in der preußischen Kleinstadt Anklam, nördlich von Berlin geboren, Otto 1848 und Gustav ein Jahr später.

Solange die Brüder in Anklam lebten, nannte der örtlicher Pfarrer ihre Experimente eine Gotteslästerung, die nur mit einer Gefängnisstrafe geahndet werden könne. Trotz größter Armut und familiärer Schicksalsschläge wurden sie erfolgreiche Erfinder, die mit eigenständig entwickelten Flugapparaten Gleitflüge demonstrierten. Nur Otto Lilienthal kam als deutscher Luftfahrtpionier in die Geschichtsbücher. Der Erfinder Gustav Lilienthal machte sich unter anderem einen Namen als Architekt und seinen sozialen Projekten.

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Raphaela Edelbauer: Die Inkommensurablen

Wie in einen fiebrigen Traum treibt uns die Autorin Raffaela Edelbauer durch eine Wiener Nacht. Aber nicht irgendeine: Es ist der 30. Juli 1914. Die letzte Nacht vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Menschenmassen feiern, taumeln, wissen nicht wohin mit sich und ihren Gefühlen. Alles ist auf den Beinen, alles ist im Umbruch. Meisterlich beschreibt die österreichische Schriftstellerin, was hinter den erhitzten Gemütern lodert, was die Stimmung explodieren lässt, was eine Zeitenwende einleitet. Es ist nicht nur der Konflikt zwischen Nationen. Es sind mannigfaltige Brennpunkte. Proletarier gegen Aristokratie, Tradition gegen Moderne, Männern gegen Frauen, Wissenschaft gegen Spiritualität. Drei junge Menschen stehen sinnbildlich für die Tragödie dieser Nacht. Eine Generation voller Hoffnungen, voller Hunger – zum Scheitern aufs Schlachtfeld geführt.

Der 17-jährige Tiroler Hans flüchtet in einer Nacht- und Nebelaktion von dem Bauernhof, auf dem er seit Jahren als Pferdeknecht geschuftet hat. Der uneheliche Sohn eines Holzexporteurs ist belesen. Sein Wissen findet durch seine prekären Umstände allerdings kaum Anwendung. Er denkt, da muss noch mehr kommen im Leben. Er weiß nur noch nicht was. Da er bei sich eine seltene Gabe vermutet, sucht er die Psychoanalytikerin Helene Cheresch auf, die sich mit Phänomen wie Traumdeutung und kollektivem Unterbewusstsein befasst.

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Anna-Maria Caspari: Ginsterhöhe

Eine spannende Zeit in einer interessanten Region bildet den Hintergrund für den neuen Roman der Autorin, die in eben dieser Region auch zuhause ist.

Über die Spanne von 1919 bis 1949 erzählt sie die Geschichte des Dorfes Wollseifen in der Eifel, welches erst durch den Bau des Urftstaudamms und später aufgrund der Nähe zur NS-Ordensburg Vogelsang zweifelhafte Berühmtheit erlangte. Heute würde man diesen Ort vergeblich suchen, denn nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet komplett geräumt und zum Truppenübungsplatz umgewidmet.

Anhand der erfundenen Bewohner kann man das Schicksal des Dorfes verfolgen. Es beginnt mit der Rückkehr des Bauernsohnes Albert aus dem ersten Weltkrieg. Er ist schwer versehrt, körperlich durch eine Granatenverletzung im Gesicht und psychisch durch die Erlebnisse auf den Schlachtfeldern. Seine Ehe leidet unter seine Entstellung, dennoch haben er und seine Frau Bertha mehrere Kinder.

Dann gibt es noch Leni, die Verlobte von Alberts bestem Freund, der im Krieg gefallen ist. Sie hat ein Kind und Albert möchte ihr gern helfen, doch sie möchte sich nicht helfen lassen.

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Andreas Izquierdo: Labyrinth der Freiheit

Was für ein Roman! Ein Buch zum Verschlingen, zum Eintauchen und die Welt um sich herum vergessen. Der dritte Band der „Wege der Zeit“-Reihe. Den man allerdings, das muss zugegeben werden, nicht gänzlich verstehen kann, wenn man die ersten beiden Bände nicht gelesen hat. Die Zusammenhänge der Geschichte, die Verhältnisse der Figuren zueinander und deren Verhaltensweisen erschließen sich nicht immer, wenn man die Vorgeschichte nicht kennt. Das galt aber bereits für Band 2 in ähnlicher Weise.

Wir treffen Isi, Artur und Carl wieder, die drei Freunde, die sich bedingungslos und bis zur Selbstaufgabe vertrauen und füreinander einstehen. Und genau dies ist auch lebens- oder vielmehr überlebenswichtig bei den rasanten und gefährlichen Ereignissen, die sich im Roman abspielen. Weiterlesen

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Peter Prange: Der Traumpalast 02

Der zweite Band von Peter Pranges Geschichte über die Entstehung der Ufa führt uns bis tief in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts. Er schließt sich unmittelbar an den ersten Band an und es ist unbedingt empfehlenswert, „Im Bann der Bilder“ zuerst zu lesen, da es keine Rückblenden oder Wiederholungen gibt. Rahel und Tino sind inzwischen verheiratet, Tino hat die Filmgesellschaft durch die schwierigen Inflationsjahre gebracht, aber jetzt scheint „Metropolis“ und seine irren Kosten ihnen allen das Genick zu brechen. Der Film muss ein kommerzieller Erfolg werden, aber das wird er nicht. Geld muss her, und so reist Tino nach Hollywood und handelt einen Kreditvertrag aus, der eine Kooperation beinhaltet. Deutsche Kinos zeigen amerikanische Filme und amerikanische Filme deutsche. So hofft man auch, den amerikanischen Markt für die deutsche Kunst begeistern zu können.

Rahel versucht weiterhin als Schauspielerin Fuß zu fassen, aber die Hauptrolle bleibt ihr lange verwehrt, obwohl Erich Pommer immer wieder versucht, sie zu besetzen.  Mit Erich Pommer verbindet Rahel eine nicht gelebte Liebe, die erst einschläft, als Erich mit seiner Familie nach Hollywood übersiedelt, auch um Abstand zu Rahel zu schaffen. Als er zurückkommt, entsteht ein Dreiecksverhältnis, mit dem man mehr oder weniger glücklich ist.

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Mechtild Borrmann: Feldpost

Wie ihre anderen Bücher, die ich immer gerne gelesen habe, so ist auch dieser ein historischer Roman, für den Mechtild Borrmann diesmal in Tagebuch-Archiven recherchiert hat. Was sie dort fand und las, inspirierte sie zu diesem eindringlichen Roman.

Auf zwei Zeitebenen und aus mehreren Perspektiven erzählt sie die Geschichte zweier miteinander schicksalhaft verbundener Familien. Zu Beginn begegnen wir am Ende des Jahres 2000 der Anwältin Cara Russo, die in einem Café sitzt und einer fremden Frau erlaubt, an ihrem Tisch Platz zu nehmen. Doch plötzlich verschwindet die Frau, nachdem sie kryptische Bemerkungen über das Verschwinden einer Adele gemacht hatte. Zurück lässt sie eine Aktentasche.

Statt diese Tasche über ein Fundbüro oder ähnliches der Frau zurückzuerstatten, beginnt Cara zu recherchieren. Dies wäre auch einer der wenigen Kritikpunkte, die ich an dem Roman habe, dass ich genau dies nämlich ziemlich unrealistisch finde. Aber sei es drum.

Cara folgt den Spuren der Liebesbriefe, die sich in der Aktentasche befanden und die aus den vierziger Jahren, aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs stammen. Sie führen die Anwältin zu einem Richard Martens, der offensichtlich der Absender der gefundenen Briefe war. Weiterlesen

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Anne Stern: Fräulein Gold: Die Rote Insel: Die Hebamme von Berlin 05

1926 ist für Hulda Gold ein Jahr des Umbruchs: Sie muss kündigen, damit ihre Vermieterin nicht Gefahr läuft, wegen Kuppelei angezeigt und bestraft zu werden, und sie muss ihre Stelle als leitende Hebamme im Krankenhaus kündigen. Hulda befindet sich in einer Situation, vor der sie am meisten Angst hatte. Sie ist ein gefallenes Mädchen, eine schwangere, ledige Frau, die für ihren sichtbaren Zustand bestraft wird.

Zum Glück ist sie mit der kommunistischen Ärztin Grete befreundet, die illegal Schwangeren aus ihrer Not hilft. Auch Hulda brauchte in früheren Jahren ihre Hilfe. Doch heute will sie ihr Kind behalten. Aus diesem Grund vermittelt Grete Hulda in der Nähe ihrer Praxis ein kleines, verschimmeltes Kellerzimmer, in dem sie wohnen darf und beschäftigt sie als Arzthelferin. Irgendwann im Juni wird ihr Baby zur Welt kommen. Was danach aus Hulda und ihrem Kind werden soll, steht in den Sternen.
Auf der schäbigen Seite von Berlin Schöneberg, der roten Insel, leben traditionell die Armen eng aufeinander in heruntergekommenen Häusern und glauben wie Grete an eine bessere Zukunft durch den Kommunismus. Immer mehr lässt sich Grete in politische Kämpfe gegen die Nazis hineinziehen. Diese eskalieren, als ein Freund von ihr erschlagen wird. Automatisch wird nun auch Hulda eine Beteiligte, ob sie will oder nicht. Weiterlesen

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Kai Meyer : Die Bücher, der Junge und die Nacht

Wenn es nicht vermessen wäre, müsste man diesen Roman mit den Büchern des großen Carlos Ruiz Zafón vergleichen.

Nun ist Leipzig nicht Barcelona und Kai Meyer sicher nicht Ruiz Zafón, doch atmosphärisch wie auch thematisch muss sich dieses Buch nicht hinter denen des Spaniers verstecken.

Dieser fesselnde Roman, der auf drei Zeitebenen spielt und eine faszinierende Geschichte erzählt, ist mystisch, dramatisch, spannend, philosophisch und historisch fundiert. Im Mittelpunkt steht die Liebe zu Büchern.

Robert Steinfeld betritt im Jahr 1971 zusammen mit der befreundeten Bibliothekarin Marie die riesige Büchersammlung des Max Pallandt. Dieser ist Spross der ehemals Leipziger Verlegerfamilie Pallandt, mit denen auch das Schicksal von Roberts Vater Jakob eng verbunden war. Diese tragische Beziehung zwischen den reichen Pallandts und dem idealistischen Buchbinder Jakob Steinfeld beginnt im Jahr 1933. Weitere 10 Jahre später wird der kleine Junge Robert aus dem brennenden, von Bomben zerstörten Leipzig gerettet, nachdem er sein ganzes bisheriges Leben eingesperrt und einsam hatte verbringen müssen. Weiterlesen

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