Carys Davies: WEST

Dieser kurze Roman beginnt im Jahr 1815 im amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania.

Der verwitwete John Cyrus Bellman hat dort seine eigene Maultierzucht. Er verfügt über eine der Zeit angemessene mäßige Bildung und ist gerade des Schreibens und Lesens mächtig. Als er aus einer Zeitung von Knochenfunden riesiger Tiere erfährt, fasziniert ihn die Vorstellung auf solch eine Spezies treffen zu können so sehr, dass er sich gen Westen aufmacht um die Riesentiere ausfindig zu machen. Seine etwas burschikose Schwester Julie soll sich bis zu seiner Heimkehr, mit der er in ungefähr zwei Jahren rechnet, um seine zehnjährige Tochter Bess kümmern.

Zusammen mit einem jungen Indianer, der den seltsamen Namen „Alte Frau aus der Ferne“ trägt, kämpft Bellman sich auf der beschwerlichen Reise immer weiter westwärts. Aber schon bald  gestaltet sich alles anders, als Bellman es sich vorgestellt hatte.

Indessen findet Bess zu Hause in ihrer Tante Julie keinen Elternersatz. Julie findet keinen rechten Zugang zu dem Mädchen und kann auch keine Beschützerinstinkte entwickeln, die Bess so notwendig gebrauchen könnte.

Mit jeder weiteren gelesenen Seite glaubt man ein drohendes Unheil erahnen zu können. Aber wie Carys Davies die Handlung zu Ende entwickelt, damit rechnet man dann doch nicht.

Carys Davies: WEST.
Luchterhand Literaturverlag, Juni 2019.
208 Seiten, Gebundene Ausgabe, 20,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Annegret Glock.

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