Ben Bennett: Wenn Ozeane weinen

benAls Amber mit sechs Jahren gemeinsam mit ihrer Mutter in das Haus der Familie Teagarden zieht, um dort den siebenjährigen Taylor zu hüten, hätte sie niemals geglaubt, welche Wendung dies ihrem Leben verleiht. Taylor, der erst vor kurzem seine Mutter verloren hat, fällt bei einem Bootsausflug ins Meer und wird von etwas Seltsamem gerettet, das sich im Nachhinein keiner der Anwesenden erklären kann. Doch Taylor ist sich sicher, dass es eine Meerjungfrau war, der er sein Leben verdankt. Von nun an setzt er alles daran, das mysteriöse Mädchen aus dem Meer zu finden. Aber auch sein Großvater will es fangen und hat keine guten Absichten. Doch es soll Jahre dauern, bis sich Taylor und Mandy, wie die beiden Kinder die Meerjungfrau getauft haben, wiedersehen. Jahre, in denen sein Großvater das Zeitliche segnet und sich Amber immer mehr in Taylor verliebt.

Bei „Wenn Ozeane weinen“ handelt es sich um einen erstklassig geschrieben Liebesroman, der allerdings sonst nur Durchschnitt ist. Ben Bennett schreibt vom ersten Moment an sehr fesselnd und malerisch. Das Einzige, was man ihm zu Beginn des Romans nicht abnimmt, ist die Tatsache, dass diese toll formulierten, im Einklang stehenden Gedanken aus dem Kopf eines sechsjährigen Mädchens stammen sollen. Da Amber und Taylor allerdings im Verlauf der Handlung altern und immer größere Abschnitte ausgelassen werden, stellt sich dieser Makel bald ein.

Leider ist die Handlung mehr als dürftig und stellenweise äußerst platt, so dass zu der Sprachgewandtheit des Autors nicht die richtige Stimmung aufkommen will. Alles in allem ist „Wenn Ozeane weinen“ platt und vorhersehbar. Es verliert sich trotz der tollen Sprache in Klischees. Sehr schade, denn der Autor scheint großes Potenzial zu haben.

Ben Bennett: Wenn Ozeane weinen.
Mira, Mai 2015.
304 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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