Beate Maxian: Die Tote im Kaffeehaus

Wien ist bekannt für den Prater, die Hofreitschule, Schloss Schönbrunn und zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten. Mit dieser Stadt fest verbunden ist aber auch deren weltberühmte Kaffeehauskultur. Vor deren Hintergrund spielt der neue Kriminalroman der österreichischen Autorin Beate Maxian.

Marianne Böhm, die Grande Dame der Kaffeehaus-Dynastie Böhm regiert das traditionsreiche Familienunternehmen trotz ihres fortgeschrittenen Alters uneingeschränkt und mit starker Hand. Ihren Sohn Clemens, der die Cafés gerne modernisieren würde, hält sie weitgehend aus der Geschäftsführung fern. Sie scheint andere Pläne für ihre Nachfolge zu haben. Bevor sie diese jedoch in die Tat umsetzen kann, verstirbt sie plötzlich und unerwartet während eines Interviews, das die Journalistin Sarah Pauli mit ihr führt. Ort des Todesfalls: ein Kaffeehaus.

Die aus einer Reihe früherer Kriminalfälle („Die Tote im Kaffeehaus“ ist bereits der 11 Band der Serie um Sarah Pauli) erfahrene Chefredakteurin des Wiener Boten lässt die Sache nicht auf sich beruhen und stellt Nachforschungen an. Sie bezweifelt, dass Marianne Böhm eines natürlichen Todes gestorben ist.

Dieser Krimi ist ein bisschen wie ein Kurzurlaub in Wien. Man folgt der Protagonistin durch die Straßen und Kaffeehäuser der Stadt und atmet deren Flair. Die immer wieder in den hochdeutschen Text eingestreuten Mundartbegriffe verstärken das Gefühl, irgendwie dabei zu sein.

Die Handlung ist so, wie es sich für einen guten Krimi gehört: spannend, bisweilen überraschend, aber immer auch so nachvollziehbar, dass man als Leserin oder Leser mitdenken und sich selbst an der Tätersuche beteiligen kann. Das Ganze dann noch angereichert mit sympathischen Charakteren und einer Prise Humor ergibt einen Krimi, der so unterhaltsam wie ein Bummel durch Wien und so köstlich wie der Duft einer frisch gekochten Tasse Kaffee ist. Genießen Sie ihn.

Beate Maxian: Die Tote in Kaffeehaus.
Goldmann, April 2021.
416 Seiten, Taschenbuch, 11,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Christian Rautmann.

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