Anne Freytag: Aus schwarzem Wasser

Als Maja als Beifahrerin ihrer Mutter Dr. Patricia Kohlbeck, der Innenministerin, in die Spree rast, sind beide tot. Doch Maja wacht wenige Stunden später in einem Leichensack in der Pathologie auf. Scheinbar unverletzt und sehr lebendig. Sie kann sich unbemerkt aus dem Gebäude schleichen und zu ihrem Freund retten. Die beiden stehen vor einem großen Rätsel und wollen die Geschehnisse um Maja so lange wie möglich für sich behalten. Denn eins ist klar: Wenn andere von Majas Überleben erfahren, wird das die Presse heraufbeschwören. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem Maja einem dunklen Geheimnis auf die Spur kommt.

Mit „Aus schwarzem Wasser“ legt Anne Freytag, die sonst für sehr gelungene Jugendromane bekannt ist, ihren ersten Spannungsroman für Erwachsene vor. „Du kannst niemandem trauen, sie stecken alle mit drin“ ist der letzte Satz, denn Patricia ihrer Tochter vor ihrem Ableben noch mit auf den Weg gibt. Der Satz wird mit Fortschreiten der Seiten zu einer Art Slogan des Romans. Denn man kann wirklich nicht einer der Figuren trauen. Immer wieder gelingt es der Autorin, bespielweise durch ganz knappe, blitzlichtartige Kapitel oder einen Blick auf die Gegenseite, Spannung aufzubauen und über viele Seiten hinweg zu halten. In meinen Augen ist „Aus schwarzem Wasser“ ein sehr gelungener Roman mit fantastischer Note. Denn was sich da so im Laufe der Kapitel auftut, hat tatsächlich wenig mit menschlicher Logik zu tun und ist eher von einem Hauch Fantasy umgeben. Die Mischung ist allerdings passend und sorgt für einigen Zündstoff. Durch die sehr unterschiedlichen Figuren wird der Roman außerdem sehr abwechslungsreich und beleuchtet das Geschehen aus vielen verschiedenen Perspektiven.

Anne Freytag kann auch spannend für Erwachsene! Gerne mehr davon!

Anne Freytag: Aus schwarzem Wasser.
dtv, August 2020.
608 Seiten, Taschenbuch, 16,90 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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