Andrea Camilleri: Die Spur des Lichts

Unermüdlich schreibt der italienische Schriftsteller Andrea Camilleri  weiter an seinen Commissario-Montalbano-Krimis. „Die Spur des Lichts“ ist der neunzehnte dieser Reihe, der am 24. April 2017 in einer Übersetzung von Rita Seuß und Walter Kögler im Verlag Bastei Lübbe erschienen ist.

Commissario Salvo Montalbano träumt schlecht, steht doch ein Sarg mit einer Leiche auf einem Acker in der Contrada Casuzza. Dabei hat sich doch nur der Innenminister zu einem Besuch in den Notunterkünften für Flüchtlinge in Vigàta angekündigt. Dann ändert sich der Terminplan des Ministers und Montalbano besucht eine Kunstgalerie mit der sehr attraktiven und schönen Galeristin Marian, die ein gemeinsames Essen vorschlägt. Was wohl Salvos Freundin Livia davon halten würde? Im Kommissariat von Vigàta taucht Salvatore di Marta auf, um einen bewaffneten Raubüberfall auf seine Frau Loredana anzuzeigen, und Montalbano hat einen neuen Fall.

Commissario Montalbano und sein Ermittlungsteam stoßen bald auf Ungereimtheiten: welche Rolle spielen Loredanas Freundin Valeria Bonifacio und Loredanas zwielichtiger Exfreund Carmelo Savastano bei dem Raub der Supermarkteinnahmen in Höhe von sechzehntausend Euro, die Loredana zum Nachttresor bringen sollte?

Der Bauer Gaspare Intelisano meldet merkwürdige Vorgänge auf einem seiner Felder. Dort ist eine alte Hütte offenbar als (Waffen-) Lager benutzt worden. Die Spur führt zu zwei Tunesiern, die für Intelisano arbeiten. Derweil nimmt die Affäre zwischen Montalbano und Marian einen intensiven Verlauf und bringt ihn in arge Gewissenskonflikte gegenüber Livia. Obwohl die Terrorabwehr die weiteren Ermittlungen zu dem Waffenlager übernimmt, recherchiert Montalbano parallel und wird auf einem Feld von einem hellen Licht geblendet. Die Tunesier flüchten.

Ein Verdächtiger des Raubüberfalls wird ermordet, Marian gerät an einen kriminellen Kunsthändler, Livia wird krank. Und Salvo Montalbano steht am Ende doch noch wahrhaftig vor einem Sarg mit einem Toten und trifft eine wichtige Entscheidung.

Andrea Camilleri sorgt mit „Die Spur des Lichts“ für spannende, gute Krimi-Unterhaltung mit liebgewordenen Figuren. Das bin ich als Lesende von der Commissario-Montalbano-Reihe gewohnt. Also nichts Neues in Vigàta auf Sizilien?

Doch, denn in dieser Geschichte geht es für den Commissario um mehr als Mord und Totschlag und eine Affäre mit einer schönen Frau. Und das bringt eine intensive persönliche Tiefe in Camilleris Hauptfigur, die den Fans der Krimis bisher eher unbekannt geblieben ist.

Und so gelingt es Andrea Camilleri, mich auch noch im neunzehnten Band zu überraschen.

Andrea Camilleri: Die Spur des Lichts: Commissario Montalbano stellt sich der Vergangenheit.

Bastei Lübbe, April 2017.
272 Seiten, Gebundene Ausgabe, 20,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Sabine Sürder.

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.